Lebenslanges Lernen - Feedbackschleifen in der Praxis
Lernfähigkeit von Organisationen ist nicht nur ein großer Wettbewerbsvorteil, sondern auch absolute Notwendigkeit, um am Markt bestehen zu bleiben. In den letzten Jahren boomt der Weiterbildungsmarkt, doch dennoch stelle ich immer wieder fest, dass die Kompetenz am individuellen Arbeitsplatz eher abnimmt.
Ein Erfolgsfaktor der Zusammenarbeit in effektiven Teams ist die Fähigkeit sich die benötigten Kompetenzen bedarfsgenau anzueignen und miteinander zu lernen.
Lernen lernen und neues Wissen integrieren heißt die Devise. Wie wir lebenslang lernen lernen und wie Feedback im Arbeitsalltag zu einer Lernkultur führt, erarbeiteten wir in unserem Mitmach-Workshop am 06.05.2021.
Die großen Herausforderungen der Welt (Klimawandel, Nachhaltigkeit, Ernährung, Frieden, Digitalisierung) können nachhaltig nur durch eine Tätigkeit von uns allen bewältigt werden: Lernen! Und zwar schneller und mehr als bisher. Das lebenslange Lernen, von der Schule bis ins Seniorenalter, ist der Schlüssel, um unser Verhalten zu ändern, neues Wissen zu erzeugen und in Handeln zu überführen.
Dafür braucht es Strukturen, Erfahrungen, Unterstützung durch Praktiker. In der Wirtschaft gibt es Unternehmen, die dies bereits seit vielen Jahren aktiv tun.
In diesem Vortrag (mit Workshop-Anteilen) stellt Gerhard Müller, Mit-Gründer und bis vor Kurzem Geschäftsführer eines renommierten IT-Consulting-Unternehmens mit ca. 500 Mitarbeitern vor, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um lebenslanges Lernen und sinnvolle Feedback-Schleifen in Organisationen zu ermöglichen.
Konkret wird herausgearbeitet, was jeder einzelne tun kann, wie Teams gemeinsam eine Lernkultur schaffen, was auf Organisationsebene hilft, und was die Gesellschaft insgesamt weiter bringt.
Lernen für sich als Basis für das Lernen mit anderen
Das Leben lehrt uns so einiges. Doch Lernen ist mehr als nur Erfahrungen zu sammeln. Es geht vielmehr darum, die Erfahrungen zu reflektieren, Annahmen abzuleiten und diese dann zu nutzen, um die passenden Schlüsse zu ziehen. Dazu braucht es (Fach-)Wissen, fundierte Theorie oder anschauliche Modelle genau so sehr, wie das Experimentieren, Erforschen und Entdecken.
Ohne Lernen wird sozialer Schmerz unvermeidbar
Der OECD-Lernkompass 2030 beschreibt eindrucksvoll, dass Bildung und Lernen tiefgreifend anders gestaltet werden muss, um uns alle zukunftsfit zu machen für eine humane und nachhaltige Zukunftsgestaltung.
Die Entwicklung der Technologie hat zu vielen Verbesserungen unseres täglichen Lebens geführt. Gleichzeitig ist es nun wichtig, mit den Entwicklungen Schritt zu halten und sich die Fähigkeit anzueignen, das Gelernte neu zu kalibrieren oder vielleicht auch bisheriges Wissen „ent-lernen“, um neue Erkenntnisse sinnvoll zu nutzen.
Zahlen, Daten, Fakten
All die interessanten Statistiken könnt ihr wie versprochen hier nachlesen.
Theorie und Praxis
Gerhard Müller
Gerhard hat bis vor kurzem über 20 Jahre lang ein IT-Consulting-Unternehmen mit aufgebaut, welches aktuell ungefähr 500 Mitarbeiter hat. Die guten Erfahrungen, die er dort in dem Bereich lebenslanges Lernen sammeln konnte, möchte er in die Gesellschaft einbringen und ist deswegen bei TNG ausgestiegen und dabei, mit anderen eine „Gesellschaft für Lebenslanges Lernen“ (gemeinnützig) zu gründen. Er freut sich über Vernetzungen über seine LinkedIn-Seite, wo weitere Informationen über ihn zu finden sind.
Inspirierender Vortrag über Lebenslanges Lernen
In der Aufzeichnung des Webcasts geben Gerhard Müller vom Institut für lebenslanges Lernen und Irina Hagen Einblicke, wie lebenslanges Lernen funktioniert und welche enormen Auswirkung dies auf unser Leben, unser Zusammenarbeit und unsere Gesellschaft hat.
Wissenschaftlich und statistisch fundiert zeichnet Gerhard ein eindrucksvolles Bild vom Status Quo und gibt zusammen mit Irina Tips, wie jeder Einzelne einen Unterschied machen kann.
Außerdem räumen die beiden mit einigen Missverständnissen auf. Viel Spaß damit.
Lernen als Voraussetzung für Zusammenarbeit
Für Irina Hagen ist Neugier und die Liebe zum Entdecken und Lernen die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Ein gutes Team kann sich auf sich verändernde Rahmenbedingungen stets neu einstellen. Die Fähigkeit, sich ständig unterschiedlichste Perspektiven anzueignen, aktuelle Erkenntnisse zu integrieren und alte Pfade zu verlassen ist unabdingbar um auf der Komplexität zu surfen, die uns begleitet.
Freude am Forschergeist, Analytik und ein bewusster Umgang mit Intuition und Inspiration lässt Teams leichter Konflikte klären und neue Lösungen suchen. In ihrer Arbeit ermutigt Irina Führungskräfte und Teammitglieder, zu erkennen, was in ihnen steckt, um das Unmögliche möglich zu machen.
Die Arbeitswelt von morgen schon jetzt vorbereiten
Wir wollen die Meta-Ebene und die Welt der Buzzwords verlassen und konkrete Lösungen erarbeiten. In einem kurzen Impuls von einem Experten im jeweiligen Thema geben wir den Rahmen und stellen relevante Perspektiven vor. Der Rest kommt von euch. Wir achten auf eine 100% Beteiligung aller Teilnehmer, so dass verschiedene Perspektiven und Erfahrungsschätze einfliessen.
Dabei geht es darum verschiedene Methoden vorzustellen und auszuprobieren und konkrete Lösungen, die ihr direkt bei euch im Unternehmen umsetzen könnt, zu erarbeiten.
Wir freuen uns, wenn ihr selbst einen Anwendungsfall habt, oder eine Methode ausprobieren wollt. Kurze Nachricht genügt.
Wir arbeiten in kleinen Gruppen und Teams. Daher ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Wir arbeiten an einem Thema auf verschiedenen Workstreams und orientieren uns an den Ansätzen Lean und DesignThinking.
Neuroarchitektur für mehr Produktivität im Büro der Zukunft
Transformation mit Working Out Loud – geht das?
Die Methode Working Out Loud fördert die Fähigkeit, sich zu vernetzen und selbstgesteuert zu lernen. Diese Kompetenzen werden in einer Umwelt, die an Komplexität zunimmt, immer wichtiger. Gerade durch den Fokus auf lebenslanges Lernen sind Transformationsaktivitäten für Menschen besser verkraftbar, Organisationen als Ganzes können dadurch mit Wandel besser umgehen.
Wir freuen uns sehr auf den Mitmach-Workshop mit Stefanie Moser, um mit euch unsere Working Out Loud Erfahrungen zu teilen und gemeinsam zu lernen.
Die sieben Feedback-Mythen
„Feedback is the breakfast for champions“ und „Wir brauchen eine Feedbackkultur“ sind Statements, die man heutzutage hört. Damit verbunden sind allerhand Regeln und Glaubenssätze, die Komplexität in die Sache bringen und vor allem den Feedbackgeber massiv unter Druck setzen. Das ist kontraproduktiv. Vielmehr geht es darum, den Fokus wieder auf den Inhalt zu legen. So sehr ich davon überzeugt bin, dass Feedback essentiell für die Zusammenarbeit ist, so sehr erkenne ich in meiner Arbeit auch, dass es immer öfter mehr um die Art und Weise, wie man Rückmeldung gibt und Beziehungsarbeit, geht, als um das tatsächliche, inhaltliche Thema. Das Bewusstsein, dass dies zwei Aspekte sind, einander zwar beeinflussen und gleichzeitig getrennt voneinander sind.
Kleiner Spoiler: Wer Kritik mit der Überschrift ‚Feedback‘ kaschiert, zerstört die Grundlage einer Feedbackkultur.