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Warum Interim Management KMUs voranbringt

Entlastung, frische Energie und Kompetenz

In unserer sich rasant verändernden Geschäftswelt sind Unternehmen ständig neuen Herausforderungen ausgesetzt. Genau hier zeigt das Interim Management seinen wahren Wert – nicht nur in Konzernen. Man hört noch das Vorurteil, Interim Management sei lediglich ein Luxusinstrument großer Unternehmen, doch diese Perspektive ist überholt. Fernab von Klischees über Herren mit grau melierten Schläfen in teuren Anzügen und hohen Tagessätzen präsentiert sich heute eine facettenreiche Branche: Expert:innen unterschiedlichster Fachbereiche, ausgestattet mit umfassender Kompetenz, breitem Erfahrungshorizont und einem Gespür für effektive Lösungen. Insbesondere im Mittelstand, wo das Potenzial des Interim-Managements oft noch unerkannt scheint, kann es zu einem Schlüsselwerkzeug werden. Ich lade Sie ein, die Vielschichtigkeit des Interim-Managements zu erkunden, Vorurteile beiseitezulegen und zu entdecken, warum es ein unschätzbar wertvolles Instrument sein kann.

Interim Management geht weit über das simple Überbrücken von Vakanzen hinaus

Interim Manager:innen (IMs) agieren als aktive Gestalter, manchmal sogar strategische Architekten, die unmittelbar im laufenden Betrieb Entscheidungen treffen und Probleme lösen.

Ob als Überbrückung bis die finale Besetzung an Bord ist, zur Elternzeitvertretung, Projektleitung oder zur Anreicherung von Ressourcen oder temporär gebrauchter Fachexpertise – ihre Einsatzgründe sind vielfältig. Häufig übernehmen externe Manager Aufgaben auch Angelegenheiten, die eine gewisse politische Brisanz beinhalten, in denen Unvoreingenommenheit, Klarheit und Fingerspitzengefühl gefragt ist. Kompetente IMs kombinieren neue Perspektiven mit umsetzungsstarken Fähigkeiten, um gemeinsam mit der bestehenden Belegschaft dafür zu sorgen, „dass es einfach läuft“. Und der Erfolg? Der ist an klaren betrieblichen Kennzahlen sichtbar.

Die Rolle als Beraterin unterscheidet sich grundlegend von der einer Interim-Managerin, wobei beide ihre eigene Berechtigung und Stärke haben. Consultants bringen die wertvolle Außenperspektive und liefern basierend auf ihren Analysen Strategien und Empfehlungen, ohne die direkte Umsetzungsverantwortung zu tragen. Interim Manager hingegen übernehmen konkrete Rollen im Herzen der Organisation und tragen somit direkt zur Wertschöpfung bei. Oft mit Führungsverantwortung sind für die Realisierung von Strategien und handfeste Ergebnisse verantwortlich. Mit einer zusätzlichen Expertise im Change Management können Interim-Manager:innen Transformationen in kürzester Zeit beschleunigen, da sie Maßnahmen nicht nur einmalig implementieren, sondern sie mit den Menschen gemeinsam dauerhaft im Alltag integrieren.

Deshalb übernehme ich gerne Interim Mandate im gesamten Spektrum des Personalmanagements, sei es im Talent Management, Recruiting oder Employer Branding. Als IM unterstütze ich Teams und Führungskräfte in ihrem Tagesgeschäft, beseitige Stolpersteine, agiere als Vorbild und packe dort an, wo es nötig ist. Ich arbeite direkt mit den Fachgruppen und Experten im Unternehmen und überprüfe, welche Strategien wirklich greifen. Nicht alle Beratungsideen sind immer praxistauglich, doch mit dieser Insider-Perspektive erhalte ich tiefgreifende Einblicke, die meine Beratungsansätze verfeinern, realisierbar machen und präzise auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten sind. Jedes Mandat schärft mein Verständnis für die Tücken des betrieblichen Alltags und erweitert mein Lösungsspektrum.

Vorteile des Interim-Managements

Tiefe Integration in die Organisation und Expertise:: Die direkte Einbindung ins Unternehmensgeschehen versetzt IMs in die Lage, interne Abläufe und Herausforderungen in der Tiefe zu durchdringen. Mitarbeitende wissen oft, wo die Problemstellen liegen, aber der Ansatzpunkt für entsprechende Hebel fehlt ihnen. Hier schaffen gezielte „Mikro-Interventionen“ im Alltag den Unterschied. Interim Manager, in die Unternehmensdynamik eingebunden, erkennen spezifische Bedürfnisse und entwickeln gemeinsam mit den Teams vor Ort wirkungsvolle Lösungen. Es geht nicht nur darum, dass es auf Papier gut aussieht – es wird so lange justiert, bis es in der Praxis wirklich funktioniert.

Alltagskompetenz & Problemlösung

IMs agieren wie Chirurgen am offenen Herzen: Sie reagieren prompt und zielgerichtet auf Probleme, ohne sich in ausufernden Powerpoint-Präsentationen zu verlieren. Es sind oft die vermeintlich kleinen Ungereimtheiten in einem Unternehmen, die in ihrer Gesamtheit zu Herausforderungen führen. Tief in der betrieblichen DNA verwurzelte Probleme erfordern ein direktes Eingreifen auf Mitarbeiterebene. Mit ihrer Fähigkeit, Entscheidungen unmittelbar im Betriebsgeschehen zu treffen, erzielen Interim Manager nachhaltige Verbesserungen. Im ständigen Austausch mit der Geschäftsführung lösen sie alltägliche Hürden – sei es in spontanen Flurgesprächen, durch präzise Interventionen in Meetings oder durch das sofortige Justieren von Prioritäten.

Befähigung des Teams

In der Beratung spricht man oft darüber was wie warum zu tun ist. Aber der Teufel steckt im Detail der Umsetzung. Fähige Interim Manager:innen sehen sich als Entwickler und Mentoren. Durch den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen und geschickte Teammoderation schaffen sie es, Menschen das Rüstzeug und das Selbstvertrauen zu geben, Herausforderungen selbstständig zu meistern – anstatt die Dinge nur besser zu wissen. Das wahre Kunststück im Interim Management ist es, das Team nicht nur anzuleiten, sondern es zu inspirieren und zu befähigen. Dabei steht der gemeinsame Spaß an der Entwicklung und das Erfolgserlebnis im Vordergrund, wenn wirkungsvolle, nachhaltige Lösungen Hand in Hand erarbeitet werden.

Der Wert eines Sparringspartners

Interim Manager:innen vereinen eine frische Betrachtungsweise mit Insiderwissen und werden so zu unersetzlichen Verbündeten für Auftraggeber:innen. Ihre objektive Distanz ermöglicht es, festgefahrene Weltbilder kritisch zu hinterfragen, während sie gleichzeitig die betrieblichen Rahmenbedingungen und Grenzen kennen. Unbelastet von firmeninternen Machtkämpfen und Politik, sprechen sie die ungeschminkte Wahrheit und schaffen gleichzeitig, dank diplomatischem Geschick, einen sicheren Raum zur Bewältigung von Herausforderungen – sowohl fachlicher als auch persönlicher Natur.

Auswahl des richtigen Interim-Managers

Agenturen und Interim Management Beratungen

Den oder die passende Interim Managerin zu finden ist eine Kunst, die über die reine Analyse von Qualifikationen hinausgeht. Es ist essenziell, nicht nur auf eine beeindruckende Liste vergangener Projekte zu schauen, sondern die tatsächliche Kompetenz und Passung für die spezifische Herausforderung des Unternehmens zu erkennen. Netzwerke und spezialisierte Agenturen sind hierbei mehr als reine Vermittler: Sie unterstützen dabei, hinter die Kulissen zu blicken und das Potenzial eines Kandidaten für die konkrete Aufgabe zu identifizieren, vor allem, wenn es schnell gehen muss. Darüber hinaus begleiten sie den Mandatserfolg und stehen bei Bedarf als eingeweihte Dritte beratend zur Seite. Es ist ein Balanceakt zwischen Erfahrung, kultureller Eingliederung und der Fähigkeit, in der gegebenen Situation echte Ergebnisse zu liefern.

Folgende Kriterien zeichnen fähige Interim Manager:innen aus:

Fachliche Expertise und Methodenkompetenz

Interim Manager:innen zeichnen sich durch eine umfassende Fachkompetenz aus, die sowohl fachliches Handwerkszeug als auch eine breite Methodenkompetenz einschließt. Während die sachkundige Expertise für die inhaltliche Tiefe und die Detailgenauigkeit steht, ermöglicht die Methodenkompetenz die richtige Anwendung dieses Wissens in unterschiedlichen Kontexten. IMs manövrieren geschickt zwischen der operativen Nützlichkeit und den strategischen Anforderungen des Unternehmens. Somit agieren sie nicht nur als fachliche Vorbilder, sondern stellen sicher, dass Unternehmensziele mit dem Betriebsalltag in Einklang stehen und effizient umgesetzt werden.

Verständnis für Strategie und unternehmerische Ziele

Ein fundiertes Verständnis für Unternehmensstrategie und Zielvorstellungen ist unerlässlich, um ganzheitliche Lösungen zu schaffen. Ein Interim Manager muss über den Fachbereich hinausdenken und die Vorhaben im Kontext der gesamten Firma und des Marktes sehen. Nur so lässt sich die Gefahr von Insellösungen vermeiden, die kurzfristig wirken, langfristig jedoch nicht nachhaltig sind und dem Gesamtunternehmen schaden könnten. Es geht darum, nicht nur einzelne Prozesse zu optimieren, sondern das große Ganze stets im Blick zu haben, und nicht nach dem Motto „Operation erfolgreich, Patient tot“ zu agieren.

Emotionale Kompetenz

Das rasche Aufbauen belastbarer Beziehungen ist entscheidend, um Vertrauen bei Mitarbeitenden und Stakeholdern zu gewinnen. Es ist essenziell, die emotionalen Bedürfnisse aller Beteiligten zu erkennen und wertzuschätzen. Gerade in spannungsgeladenen Situationen zählt die Fähigkeit, Widersprüche zu überwinden und Konflikte lösungsfokussiert anzugehen. Ein empathisches, gleichzeitig klares und entschlossenes Vorgehen bildet den Schlüssel zur erfolgreichen Vertrauensarbeit.

Synergien durch gezielte Kooperation

In unserer komplexen Welt steht oder fällt der Erfolg mit der Qualität der Zusammenarbeit. Dabei geht es nicht nur darum, im Team zu agieren, sondern vor allem darum, übergreifende Kollaboration aktiv, bewusst und effektiv zu gestalten. Dies erfordert spezielle Kompetenzen und das Wissen um Methoden, um ohne zusätzliche Komplexität oder Verzögerungen zu arbeiten. Nur wenn Zusammenarbeit nicht nur gefordert, sondern auch gekonnt gefördert wird, entstehen echte Synergien und Schlagkraft.

Kommunikation und Moderationskompetenz

Es reicht eben nicht, Recht zu haben! Um tatsächlich Wirkung zu erzielen, ist die Fähigkeit entscheidend, sowohl Inhalte verständlich und greifbar zu transportieren als auch zwischen unterschiedlichen Interessengruppen zu moderieren. Die Kunst, komplexe Sachverhalte klar darzustellen, verschiedene Perspektiven zusammenzuführen und eine effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen, ist unerlässlich. Hierbei ist das Talent, Brücken zu bauen und den Dialog zu harmonisieren, genauso wichtig wie das methodische Wissen, Meinungsaustausch zielführend zu leiten.

Entscheidungsdynamik fördern

Um in einem Interim-Projekt erfolgreich zu sein, ist es nicht ausreichend, auf Entscheidungen zu warten, sondern versteht es aktiv den Entscheidungsprozess anzustoßen und voranzutreiben. Dies bedeutet, die richtigen Akteure zusammenzubringen, Klarheit zu schaffen und das Erreichen konsensbasierter Lösungen zu beschleunigen, ohne Kompromisse an der Qualität der Entscheidung zu machen. Ausschlaggebend ist, dass diese Beschlüsse nachhaltig sind und nicht später in Frage gestellt werden.

Flexibilität und Anschlussfähigkeit

Flexibilität allein reicht nicht aus.

Wie ein erfahrener Segler, der seine Segel je nach Windrichtung und -stärke anpasst, so muss man auch in einem Unternehmen flexibel auf die gegebenen Rahmenbedingungen reagieren. Außerdem: Genauso wie zwei grandiose technische Geräte, die ohne kompatible Schnittstelle keinen gemeinsamen Nutzen bringen, müssen Vorgehensweisen und Lösungsansätze ‚anschlussfähig‘ sein. Sie müssen sich harmonisch in die bestehende Unternehmensstruktur einfügen. Das bedeutet, stets ein tiefes Verständnis für die gegebenen Strukturen und die Kultur des Unternehmens zu haben, um wirkungsvolle und integrierte Lösungen zu entwickeln.

Demut und Kritikfähigkeit

Als Interim Manager:in agiert man als Ansprechperson in zentralen Fragen. Demut ist unerlässlich, um die bisherigen Anstrengungen und Leistungen des Teams zu würdigen und sich bewusst zu machen, dass man zuerst Lernende:r in einem neuen Kontext ist. Es wird immer Kritik geben. Während ein dickes Fell hilft, ist auch eine gewisse Durchlässigkeit gefordert, um Kritik anzunehmen, daraus zu lernen.

Eigenverantwortung & Zuversicht

In verfahrenen Situationen, wenn vieles bereits versucht wurde, besteht die Herausforderung darin, den minimalen Spielraum zu identifizieren. Eine tiefe intrinsische Eigenverantwortung und das Ausstrahlen von Zuversicht sind essenziell, um glaubhaft zu vermitteln, dass stets mehr machbar ist, als es auf den ersten Blick scheint und tatkräftig Chancen in Ergebnisse umzusetzen.

Erfolgsfaktoren für eine effektive und freudvolle Zusammenarbeit

Transparente Kommunikation, geklärte Rahmenbedingungen und verlässliche Handlungsfreiräume.

Das harmonische Miteinander und der gemeinsame Erfolg in der Zusammenarbeit mit einem Interim Manager:in basieren auf einigen wesentlichen Eckpfeilern. An erster Stelle steht eine enge und vertrauensvolle Kommunikation mit dem Auftraggeber. Durch regen Austausch können beide Seiten ihre Erwartungen teilen, gemeinsame Meilensteine festlegen und sich über Fortschritte freuen. Ebenso zentral ist ein klares Verständnis der gegebenen Rahmenbedingungen, sodass jeder weiß, worauf er bauen kann. Hierzu gehören festgelegte Ressourcen, gemeinsam definierte Ziele und ein klarer Zeitrahmen. Und nicht zuletzt sollte dem Interim Manager:in ein verlässlicher Handlungsspielraum zugestanden werden, in dem er:sie agieren kann. Mit diesen drei Säulen – offene Kommunikation, transparente Rahmenbedingungen und definierte Handlungsfreiräume – kann die Kooperation aufblühen und zu beiderseitigem Erfolg führen.

Interim Management bietet mehr als nur eine Lösung für personelle Engpässe.

Interim Management bietet mehr als nur eine Lösung für personelle Engpässe.

Es ist sowohl eine strategische als auch operative Ressource, die nachhaltige Veränderungen ermöglicht und Unternehmen hilft, ihr volles Potenzial zu entfalten. Die scheinbar hohen Tagessätze haben sich meist schon in den ersten Wochen amortisiert. In einer Welt des stetigen Wandels kann die Integration des Interim Managements einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen. Als Interim Managerin bringe ich mich mit Herz und Verstand ein. Ein offener Austausch ist mir wichtig. Deshalb freue ich mich immer über Feedback, um gemeinsam die besten Ergebnisse zu erzielen.

Die veraltete Onboarding-Kultur

Der Tod von Eigenverantwortung und Produktivität

In der alten Welt wird Onboarding synonym mit Einarbeitung verwendet; ein linearer und informationsgetriebener Prozess, nach dessen Ende der Neuankömmling „fertig“ ist. Wer sich jedoch nur auf die Wissensvermittlung konzentriert, läuft Gefahr, bestehende Verkrustungen zu verstärken, indem Neuzugänge im besten Falle zunächst brav die Anweisungen befolgen, dabei aber das eigene Denken erstmal hinten anstellen. Und so geht dem frischen Wind bereits nach wenigen Tagen die Puste aus.

Schlechte Erfahrungen, ein komisches Gefühl, oder einen Moment des Zweifels „ohje, das kann ja heiter werden“) wirken nach. Egal, ob es sich um bewusste oder unbewusste Irritationen handeln, es ist schwer wieder gerade zu biegen. Negatives wirkt tiefer und frisst sich in unser Unterbewusstsein. Das bedeutet nicht, dass wir schlechte (oder verweichlichte) Mimosen sind, sondern, dass dies seit Zeiten den Säbelzahntigers in der Natur des Menschen liegt – ob wir wollen oder nicht. Studien belegen, dass Mitarbeitende in den ersten Stunden in der neuen Firma entscheiden, ob das eine langfristige Verbindung ist, in die man investiert, oder ob man sich lieber doch noch mal anders orientiert. Folgen sind die Kündigung in der Probezeit oder auch ein subtiles weniger Engagiertsein über Jahre. Man fragt sich, was schlimmer ist.

Weit besser als nur ein Prozess oder Einarbeitungsplan

Onboardingkultur meint mehr als einen Prozess. Kultur bedeutet die Haltung, Werte und Praktiken, mit denen neue Kräfte integriert werden.

Es ist nicht nur die Bereitstellung von Tools oder Informationen, sondern das Gefühl der Zugehörigkeit und der Ansporn, zum Wohle des Ganzen beizutragen. Onboarding ermutigt zur Selbstwirksamkeit, lässt individuelle Stärken leuchten und fördert das gemeinsame Wachstum anhand realer Herausforderungen. Fehlt dies, ist es sehr viel schwieriger eine emotionale Bindung zu etablieren, ohne die Höchstleistung nur in den seltensten Fällen möglich ist.

Unabhängig von Job und Führungskraft repräsentiert eine befähigende Onboardingkultur einen integrativen Ansatz, der Neulinge so einbindet, so dass Individuum, Teams und Unternehmen florieren. Modernes Onboarding durchdringt den Unternehmensalltag und fördert eine permanente, graduelle und mühelose Erneuerung der bestehenden Organisation.

Erfolgreiches Onboarding erkennt man daran, dass neue Kolleg:innen bereits in den ersten Tagen handlungsfähig sind:
  • Mit funkelnden Augen mitanpacken und nicht nur verunsichert am Rand stehen.
  • Sich ihre Rolle nicht nur anziehen, sondern sie leben und flexibel auf aktuelle Herausforderungen anpassen.
  • Das Unternehmensherz spüren und eigenständig im Sinne des großen Ganzen handeln.
  • Eine emotionale Verbindung fühlen, stolz als Markenbotschafter auftreten und das Unternehmen mit Leidenschaft weiterempfehlen.
  • Dem Team nicht nur beitreten, sondern es inspirieren und zu neuen Höhen führen.
  • Mehr als nur Kollegen sind: Sie fördern Zusammenhalt und bringen frische Ideen.
  • Ein Gefühl von „Hier bin ich richtig!“ ausstrahlen und alle mit ihrer Energie anstecken.
Es ist wesentlich weniger aufwendig und weit effizienter und freudvoller als traditionelle Einarbeitungsverfahren.

Drei zentrale Aspekte führen zum Erfolg

  1. Zugehörigkeitsgefühl schaffen
  2. Selbstwirksamkeit stärken
  3. Leistung, Eigenverantwortung und Kompetenzen fördern

Ein zeitgemäßes Onboarding stellt Orientierung, Beteiligung und aktive Auseinandersetzung mit dem Unternehmen in den Vordergrund – mit einem klaren Fokus auf Geradlinigkeit, Wertschätzung und Feedback. Es definiert eindeutige Ziele für den ersten Tag, die erste Woche und die ersten Monate, wobei Transparenz ermöglicht, messbare Fortschritte zu beobachten und maßgeschneidert zu steuern.

Zugehörigkeitsgefühl schaffen in das Unternehmen als System

Mitarbeiter, die sich zugehörig fühlen, bleiben länger, sind engagierter und toleranter bei Rückschlägen. Sie teilen Wissen und Ressourcen freigiebiger und lernen offener. Teams mit hohem Zugehörigkeitsgefühl arbeiten effizienter und erzielen bessere Ergebnisse durch optimale Zusammenarbeit.

Orientierung geben:
Sind Unternehmensvision und Führungsleitlinien mit aktuellen Herausforderungen und Jobinhalten verknüpft, gehen sie nicht in der Tageshektik unter. Eine explizit formulierte Firmenstrategie, bereichsbezogene Taktik und ein gemeinsamer Blick auf Prioritäten sind essenziell um einen guten Job zu machen. Im Rahmen des Onboardings gibt es die Chance, abgeleitete mittel- und kurzfristige Ziele immer wieder zu anzupassen, wovon die gesamte Belegschaft profitiert.

Identität vermitteln:
Klarheit über das gelebte (!) Unternehmensethos wirkt identitätsstiftend: Wofür stehen wir? Was prägt unseren Alltag? Wie werden Werte in Entscheidungen integriert? Es reicht nicht aus, nur Firmenwerte zu präsentieren. Erleben Neuzugänge, wie diese Werte täglich umgesetzt werden – nicht nur in Onboarding-Events, sondern im echten Arbeitsalltag – verwirklichen sich diese selbstverständlich.

Zuhause sein:
Klingt banal, wird aber oft außer acht gelassen: Um sich daheim zu fühlen, ist es wichtig, sich auszukennen, von der Kaffeemaschine bis zur Werkshalle. Kennt jede:r Mitarbeitende alle Bereiche des Unternehmens schafft dies Verbundenheit zu den Kollegen in den jeweiligen Abteilungen.

Strukturierte Vernetzung außerhalb des eigenen Bereichs explizit fordern:
Kurze Plaudereien reichen nicht aus. Echte Vernetzung benötigt Auseinandersetzung und Tiefe, z.B. durch strukturierte Treffen mit Problemstellungen, die zusammen gelöst werden. Selbst wenn man im Alltag wenig Berührungspunkte hat, ist das Verstehen der Zusammenhänge Bedingung für selbstständiges Handeln. Ein gemeinsamer Blick auf die jeweiligen Herausforderungen und Lösungsansätze stärkt Vertrauen, fördert Eigenverantwortung und steigert die Motivation.

Selbstwirksamkeit im Team stärken

Selbstwirksamkeit ist das Vertrauen eines Einzelnen in die eigene Handlungsfähigkeit. Sie beeinflusst Verhalten und Motivation. Nur im Teamkontext erleben Menschen, wie sie sich jenseits der stumpfen Abarbeitung von Aufgaben sinnvoll einbringen.

Teamentwicklung & Retrospektiven:

Jeder Personalwechsel verändert die Teamdynamik. Bewusste Teamentwicklung beschleunigt den Aufbau von Vertrauen und vollem Leistungspotenzial. Rituale sind hilfreich; HR kann Führungskräften mit leicht verständlichen Mini-Workshop-Konzepten im Rahmen der regulären Teambesprechungen Orientierung geben.

Neuzugänge benötigen Kontext, sonst können ihre Verbesserungsvorschläge für die Zusammenarbeit irritieren. Eine strukturierte Reflexion als fester Bestandteil der Teamroutine ermöglicht es ihnen sich konstruktiv einzubringen und die eigene Kompetenz zu demonstrieren, ohne Konflikte zu erzeugen. Effektive Verbesserungsansätze werden greifbar.

Gemeinsame Ziele, Herausforderungen und Lösungsansätze:

Für Mitarbeitende ist es wichtig, den eigenen Beitrag zum Teamerfolg zu sehen. Klare Teamziele und ein gemeinsames Verständnis von Herausforderungen ermöglichen es Neuzugängen, sich voll in die Arbeitsprozesse einzubringen und persönlich zu wachsen. So können individuelle Entwicklungsfelder schon ab Tag eins effektiv angegangen werden.

Eigenverantwortlichkeit und persönliche Entwicklung fördern

Wie man sich bettet, so liegt man. Im Onboarding bedeutet das, wenn Eigenverantwortung nicht am ersten Tag gelebt wird, wird es später schwierig, das einzufordern. Je besser man sich seiner Stärken, aber auch Grenzen bewusst ist, desto müheloser ist die Entwicklung.

Es geht um mehr als die fehlerfreie Abarbeitung von Aufgaben. Führungskräfte sollten mit Neuzugängen klären, woran man Erfolg erkennt, was Leistung in dieser Rolle bedeutet und welche Erwartungen bestehen. Es ist hilfreich, hier die Einschätzungen aus den Einstellungsgesprächen miteinzubeziehen. In diesem Rahmen könnenKompetenz- und Erfahrungslücken konfliktfrei besprochen und Entwicklungschancen realisiert werden.

Ein stimmiges Onboarding ist weit mehr als eine Pflichtübung

Es ist ein kraftvoller Katalysator für eine lebendige Unternehmenskultur.

Überzeugend umgesetzt verschwindet der Bedarf an langatmigen Einführungsveranstaltungen, und statt Mühe und Aufwand entsteht Schlagkraft und Freude. Und der Effekt? Ein Team, das nicht nur kompetent und engagiert ist, sondern das gemeinsam Leistung schafft.

Zögern Sie nicht! Investieren Sie in ein Onboarding, das wirklich zählt. Machen Sie den ersten Schrit und erleben Sie, wie Ihr Unternehmen sich von innen heraus verändert. Es ist Zeit, in die Zukunft zu investieren. Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen werden es Ihnen danken. Gerne bin ich an Ihrer Seite.

Die Kraft des Employer Branding entfesseln

Wenn die Transformation nicht vorankommt

In einer Welt, die sich ständig wandelt, ist Transformation nicht nur ein optionales Unterfangen für Unternehmen – sie ist unvermeidlich. Doch die erfolgreiche Erneuerung entwickelt sich oft schwierig und langwierig.
Viele Führungskräfte klagen über Erschöpfung, zu hohes Arbeitsaufkommen und zu lange Arbeitszeiten, zu hohe Komplexität und Motivationslosigkeit. Wie wird dieser Erneuerungsprozess beschleunigt, inspirierender und müheloser? Die Antwort liegt im Employer Branding.

Employer Branding oder auch Arbeitgebermarketing, einmal als eine reine HR- oder Marketinginitiative angesehen, hat sich im Laufe der Zeit zu einer strategischen Unternehmensentscheidung entwickelt. Es geht nicht mehr nur darum, ein attraktiver Arbeitgeber für potenzielle Mitarbeitende zu sein. Es geht darum, die einzigartige Identität des Unternehmens sichtbar und erlebbar zu machen. Eine wirksame Arbeitgebermarke und eine orientierungsgebende Unternehmenskultur bedingen einander, daher ist die Verzahnung von Neudenken und Employer Branding eine natürliche Folge.

Lernen Sie, wie man mit klarer Kommunikation und Strategie, durch die Aktivierung der „stillen Reserven“ in Ihrer Organisation und durch ein verbessertes Selbstverständnis, eine beeindruckende Energie entfachen kann. Entdecken Sie, wie Transparenz und Eigenverantwortung, kombiniert mit dem Einbeziehen und Aktivieren Ihrer Mitarbeiter, zu einer effektiveren Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung führen können.

In unserem neuesten White Paper haben wir uns intensiv mit den Verbindungen zwischen Transformation und Employer Branding beschäftigt. Wir zeigen auf, wie eine gut durchdachte Employer-Branding-Strategie Veränderungen beschleunigen, die Komplexität reduzieren, Mitarbeiter motivieren, Kreativität entfachen, Eigenverantwortung stärken und die Produktivität steigern kann.

Gutes Employer Branding ist weit mehr als nur ein Personalmanagement-Instrument – es ist ein entscheidender Faktor, der Ihre Unternehmensidentität stärkt und gruppendynamisches Verhalten in die gewünschten Bahnen lenkt. Es visualisiert und emotionalisiert die Marke und stabilisiert so die Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen. Das Ergebnis? Ein motiviertes Team, das fähig und gewillt ist, sich den Herausforderungen der Transformation zu stellen.

Show - Don't tell

Marketing ohne entsprechende Erlebbarkeit macht mehr kaputt als es Nutzen bringt

Erfolgreiches Employer Branding beginnt mit der Erkenntnis, dass es nicht nur um eine „Maßnahme“ geht, sondern um die Erlebbarkeit der einzigartigen Identität Ihres Unternehmens. Es ist ein Prozess, der Zeit und Ressourcen erfordert, aber die Investition lohnt sich. Ist die Einzigartigkeit der Identität formuliert, kann sich Authentizität als Selbstläufer entfalten. So kann Employer Branding überzeugend und mitreissend werden und die Basis sein, auf der Sie Ihre Unternehmensziele schneller und effizienter erreichen können.

Lassen Sie uns gemeinsam diesen Weg gehen! Gerne beraten wir Sie in einem unverbindlichen Gespräch darüber, wie Sie das volle Potenzial Ihres Employer Brandings ausschöpfen und Ihre Transformation beschleunigen können.

Kontaktieren Sie uns noch heute und machen Sie den ersten Schritt in eine beschleunigte und erfolgreiche Transformation. Es ist Zeit, für den Paradigmenwechsel und das volle Potenzial Ihres Employer Brandings zu entfalten.

Hier können Sie sich das White Paper herunterladen.

Die grauen Herren in der Wirtschaft: Warum Fokus auf Effizienz und Optimierung der Transformation im Weg steht

Paradigmenwechsel: Wie kontinuierliche Verbesserung und Lean Management eine Gefahr für die Erneuerung ist

In Michael Endes Roman „Momo“ sind die grauen Herren eine Metapher für den Verlust von Leichtigkeit und Lebensfreude, die für Fortschritt und Entwicklung essenziell sind. Durch eine übertriebene Betonung von Effizienz und Prozessoptimierung erkennen wir ähnliche Phänomene in unserer modernen Wirtschaftswelt: Statt dem Erschaffen von echtem Mehrwert erleben wir trotz Fokus auf Optimierung der „Operational Excellence“ immer mehr Aufgaben, überquellende Kalender, Überstunden und eine allgemeine Erschöpfung – sprich: hohe Umdrehung im Leerlauf.

Es scheint, als ob es die Zeitdiebe tatsächlich gibt. „Keine Zeit“ ist die häufigste Antwort, auf die Frage, warum die wirklichen Themen nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen werden.

Obwohl die ständige Verbesserung des Bestehenden für die Wettbewerbsfähigkeit enorm wichtig ist und bleibt, sollten sie nicht im Vordergrund stehen, denn sie steht der wirklichen Erneuerung im Weg. Statt sich zu fragen, wie das Bestehende besser gemacht werden kann, geht es vielmehr darum, zu reflektieren, ob das, was man macht, überhaupt das Richtige ist oder ob es eine völlig neue Herangehensweise braucht.

Zunächst hören sich die grauen Herren im Roman „vernünftig“ an und bringen kurzfristig erstaunliche wirtschaftliche Erfolge. Kaum haben Sie ihre Zeitersparnis bekommen, sind sie schon wieder vergessen und ein unerklärliches Frösteln bleibt. Die grauen Herren in der Erzählung stehen symbolisch für die Tücken eines einseitigen Fokus auf Effizienz und Optimierung, denn oftmals vernachlässigen sie menschliche Beziehungen, Kreativität und Weiterentwicklung.
Lean Management und KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozesse) haben das Wirtschaftsleben in den letzten Jahrzehnten bestimmt.

Der Zeitgeist zeigt uns, dass diese Phase sich dem Ende nähert. Was uns bisher erfolgreich gemacht hat, steht uns heute im Weg. Wir spüren, dass ein „Weiter-So“ uns nicht mehr hilft. Es braucht den nächsten Schritt der Evolution.

 

Ein für mich sehr persönlicher Wegweiser

Es ist ein für mich sehr persönliches Buch. Meine Mutter hat es uns als Kinder vor dem Zubettgehen vorgelesen. Mit Momo war ich das allererste Mal im Kino. Die Schildkröte Kassiopeia steht heute auf meinem Schreibtisch. Die Geschichte erinnert mich daran, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Wertschöpfung durch Zusammenarbeit oder man könnte auch sagen: Das Schaffen gemeinsamer Werte und nachhaltiger Ergebnisse.

Menschen sind keine Maschinen, und unsere Organisationen sind komplexe Systeme, in denen individuelle Kompetenz, eigenständiges Denken, Beteiligung, Synergien und Kokreation die zentralen Elemente sind. Richtig eingesetzt erleichtern Technologie, Automatisierung und Digitalisierung die Kollaboration und das Zusammenspiel unterschiedlicher Aspekte.

Um heutzutage wirklich erfolgreich zu sein braucht es einen Paradigmenwechsel, damit die Mühle des Höher-Schneller-Weiter nicht zum Verhängnis wird. Ich möchte uns ermutigen, aus den Lektionen von Momo zu lernen, um einen tiefgreifenden Wandel in der Arbeitswelt herbeizuführen und die Wichtigkeit von echten Ergebnissen, Weiterentwicklung und Ko-Kreation wieder in den Vordergrund zu rücken. Ich finde, es ist an der Zeit, den Fokus auf Effizienz und Prozessoptimierung zu überdenken und uns stattdessen den notwendigen Veränderungen zu stellen. Nur so befreien wir uns von den Fesseln der Zeitdiebe in der Wirtschaft und gestalten eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft.

Ich glaube, man muss ihm einfach zuhören, auch wenn er nicht singt.

Eines meiner Lieblingszitate. Eine Szene im Film: Seit einem halben Jahr gibt der Kanarienvogel keinen Ton mehr von sich. Es wird als Realität allgemein akzeptiert, dass der Vogel einfach nicht mehr singen will. Momo setzt sich zu ihm und schenkt ihm ihre volle und wertschätzende Aufmerksamkeit. Und wie ein Wunder fängt das Tier wieder an zu singen.

Wie oft kommt es vor, dass wir nur denen zuhören, die laut sind. Wie oft sind es gerade die Menschen, die ihre Stimme nicht nutzen, die Wertvolles zu sagen haben? Wie oft nehmen wir Dinge als gegeben hin, ohne zu verstehen, dass es auch ganz anders sein kann und will.

Es ist faszinierend zu sehen, zu was Menschen fähig sind, wenn sie eine Plattform finden, in denen ihr Bemühen gesehen wird, wenn sie Zeit und Raum zur Entfaltung bekommen. Ich habe gelernt, dass sich die meisten Menschen mitdenken einbringen wollen, wenn ihnen zugehört wird.

Keine Zeit für menschliches Miteinander

Wie Beziehungen und Kreativität verloren gehen

Lean Management und kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) sind Management-Konzepte, die darauf abzielen, Verschwendung und Ineffizienz zu minimieren. Im Roman wird die Zeit des bloßen Zusammenseins als Verschwendung betrachtet. Doch ist es heute noch verantwortbar, diese Betrachtungsweise als alleiniges Management-Mindset zu nutzen?

Wir sind den ganzen Tag in Meetings. Eine „Back-to-Back Agenda“ ist in den meisten Firmen üblich, voll mit JourFixes, Alignments, Status Updates. Wir reden uns den Mund fusselig. Themen werden möglichst schnell abgehakt. Themen werden in zu kurz gedachten, wenig nachhaltigen Entscheidungen vom Tisch gefegt oder vertagt bis es zu spät ist. Die meisten Teammitglieder sind frustriert, weil man nur oberflächlich zuhört, während man nebenher Teams-chats bedient oder E-Mails schreibt oder die Präsentation für’s nächste Meeting bastelt.

Innovation und Ideen kommen nicht auf Knopfdruck oder wenn es gerade Agenda zulässt. Sie kommen aus Gesprächen, in denen man Zeit hat, über das Problem nachzudenken. Man müsste, man könnte, man sollte… meistens ist zumindest unbewusst die Lösung bekannt. Ich erlebe allerdings eher, dass man entweder gar nicht zuhört oder sich ständig unterbricht oder die Sprechgeschwindigkeit erhöht, damit man bloß noch den einen Gedanken aussprechen kann, bevor der nächste Punkt aufgebracht wird. Im Bestfall wird der Gedanke auf dem „Ideenparkplatz“ geparkt, bis dieser in der Ewigkeit untergeht.

In meinem Alltag ist der Wunsch nach unkomplizierten, eindeutigen und schnellen Abläufen mit klaren Zuständigkeiten (die RACI-Matrix lässt grüßen) immer noch sehr groß, obwohl uns eine allzu stringente Arbeitsteilung mehr und mehr entfremdet. In der Komplexität unserer heutigen Arbeitswelt, lässt sich nicht mehr alles festlegen. Statt Ownership und Verantwortungsgefühl zu stärken, führt dieses Denken eher dazu, sich auf den Prozess und die eigene Domäne zurückzuziehen und lieber vorsichtig zu sein, bevor man Dinge selbst anpackt. Man will ja schliesslich nicht in die Zuständigkeit anderer eingreifen. Ich hab leider auch erlebt, wie Menschen die tatsächlichen neuralgischen Punkte nicht mehr ansprechen, weil man ja nicht der „Problembär“ sein will und mehr Zeit verbrauchen will, wie die Agenda vorsieht. Unabhängig davon, dass die Themen ja dann doch irgendwie besprochen werden und immer wieder aufpoppen; aber dann eben in kleinen Portionen, die nicht so auffallen, unterm Strich jedoch viel mehr Zeit kosten, als dem Thema von Anfang an Zeit zu widmen.

Prozesse verhindern Ownership und Verantwortungsgefühl

Ich erlebe häufig den Wunsch nach mehr Mitdenken und Verantwortungsübernahme, doch gleichzeitig fliegt die echte gemeinsame Auseinandersetzung „aus Zeitgründen“ meist als erstes von der Agenda, falls doch mal jemand ein Problem lösen will, das mehr als nur den eigenen Schreibtisch betrifft und die Lösung etwas komplexer ist. (Manchmal liegt es auch daran, dass Führungskräfte Angst haben, ihrem Team die Anstrengungen der Auseinandersetzung zuzumuten, aber anderes Thema.) Wird im Prozess genau vorgegeben, wer wann warum mit wem spricht, ist es eine natürlich Reaktion, sich auf auf jenen Teil zu konzentrieren, und dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren.

Menschen lieben es, Probleme zu lösen. In der „Operational Excellence“ wird oft suggeriert, dass es keine Probleme mehr gibt, die ein gewisses Tüfteln erfordern. Dass Probleme ungut sind, und man sich einfach etwas anstrengen muss „Herausforderungen“ zu meistern. Damit bleibt man meistens allein mit seinem Problem, bis man es selbst einfach hinnimmt und sich nicht mehr drum schert. Um mutig die großen Fragestellungen anzugehen, braucht es das Gefühl der Zugehörigkeit und der Selbstwirksamkeit.

In der Geschichte schaffen die grauen Herren eine Kultur, in der man sich auf den eigenen, isolierten Erfolg fokussiert. Momos Freunde erleben eine Konzentration auf die Lösung der eigenen Agenda, der eignen Aufgaben. Für die Probleme der anderen hat man schlicht keine Zeit.

Entfremdung sabotiert Mitarbeiterbindung

Zugehörigkeit wird geschaffen durch die persönliche Begegnung

In den meisten Unternehmen herrscht eine starke Prozessorientierung, Fokus auf den eigenen abgesteckten Aufgabenbereich, statt Fokus auf Zusammenarbeit. Man konzentriert sich auf die eigenen Aufgaben und der Austausch beschränkt sich (wenn überhaupt) auf gegenseitigen Informationsaustausch oder im Bestfall Schnittstellenabstimmung.

Und obwohl wir ständig in Terminen und „im Austausch“ sind, findet echte Begegnung und wirkliche Perspektivenerweiterung so gut wie nie statt.

Das private Gespräch in der Mittagspause ist für viele die einzige, relevante zwischenmenschliche Begegnung. Hat der optimierte Prozess Vorrang, und nicht die gemeinsame Aufgabe, echten Mehrwert zu generieren, gibt es wenig Platz für menschliche Beziehungen. Ist die Aufgabenfolge zu strukturiert, besteht kein Grund mehr, miteinander zu sprechen und Entfremdung ist die Folge.

Nichts stärkt jedoch das Gefühl der Zugehörigkeit so sehr wie das Lösen von kollektiven Problemen. Das Arbeiten an einem für alle lohnenswerten Ziel. Vertrauen wird geschaffen durch die Einhaltung der bekannten (idealerweise selbst auferlegten) Regeln, Auseinandersetzung mit verschiedenen Perspektiven und die Bewältigung von Konflikten. Zugehörigkeit heißt „Hier bin ich richtig, so wie ich bin“. Ein Blick hinter die Kollegenfassade und in das Akzeptiert-Sein als der Mensch hinter der Rolle mit allem, was so dazugehört, wirkt Wunder. Wissen Kollegen und Kolleginnen wie sie gemeinsam einen Konflikt lösen und damit dem übergeordneten Ziel näherkommen, spüren Sie das gemeinsame Erfolgserlebnis. Dazu braucht es tiefgreifendes Verständnis der Problematik, Bewusstsein für Zusammenhänge, eigene Überlegungen und tiefes Zuhören.

Zugehörigkeit ist mehr als nur ein gutes Gefühl. Es dient der Stress-Resilienz und dem Spannungsabbau. Das Team ist eine wertvolle Ressource; wird es wirklich als Team genutzt und nicht nur als zufällig zusammengewürfelte Gruppe von Aufgabenträgern. Es fördert den Willen sich einzubringen, erhöht die Kreativität und motiviert, sich auch den anstrengenden Dingen zu widmen.

Keine Zeit für Reflexion

Die Bedeutung von Raum zum Überdenken und Infragestellen

Momo ermutigt uns, Möglichkeiten zu schaffen, in denen neue Perspektiven spielerisch exploriert werden. Fragen wir uns: Tun wir nicht nur das, was wir tun, richtig (Effizienz), sondern das Richtige? Für die Antwort braucht es Raum zum Überlegen und kritisches Hinterfragen unserer Prozesse und Entscheidungen. Es geht nicht nur um das Wie, sondern auch um das „Was“ und „Warum“. Passt, das, was wir tun noch zu den übergeordneten Zielen? Welche Leitlinien geben uns veränderte Rahmenbedingungen? Welche Werte wollen wir fördern? Haben wir die passenden Ressourcen und Kompetenzen für die Aufgaben, die vor uns liegen.

Die Agilität gibt uns viele Instrumente an die Hand. Retrospektiven sind essentieller Bestandteil aller agilen Frameworks. Retrospektiven hinterfragen nicht das Ergebnis und die Produktqualität, sondern, die Art der Zusammenarbeit, welche Denk-und Handlungsmuster geändert werden gehören und welche Herausforderungen auf dem Weg auftreten. Und doch, wird als Erstes die Reflexion gekürzt oder keine Zeit gelassen, um die Erkenntnisse aufzuarbeiten.

Momo liebt es, Fragen zu stellen und den Antworten Raum zu geben. Die richtigen Fragen zu stellen ist eine Kunst und dies zu erlernen kann dauern. Antworten auf schwierige Fragen brauchen Zeit und ggf. mehrere Iterationen. Das hassen die grauen Männer. Momo gewinnt dadurch zu viel Macht, denn Momos Freunde lieben dieses Spiel der philosophischen Sichtweisen, um daraus Lösungen für ihr eigenes Leben zu finden.

Keine Zeit für Miteinander

Kokreation, individuelle Kompetenz und eigenständiges Denken

Nur durch Zusammenarbeit meistern wir die Komplexität der Welt, schaffen echte Ergebnisse und verhindern Doppelarbeit und Aktionismus. Wenn jeder und jede Mitarbeitende die eigene Bedeutung für das Unternehmen erkennt, werden die Rollen entsprechend gelebt. Jede Rolle hat ihre ganz eigene Kompetenz, die gelernt und weiterentwickelt wird. Spüren Menschen, wie sie mit der eigenen Selbstwirksamkeit einen wichtigen Teil zum Ergebnis beitragen, bringen sie sich entsprechend kreativ im Sinne der Gemeinschaft ein und übernehmen selbstverständlich Verantwortung.

Für Momo ist jeder einzelne Charakter wichtig. Durch Momo’s Glaube an die Person wachsen die Personen über sich hinaus. Sie entwickeln ihre Stärken und ihr unabhängiges Denken. Zum Verdruss der grauen Herren sind sie dadurch leider weniger empfänglich für die Maßnahmen und die Manipulation der Zeitdiebe.

Ist für das Explorieren der eigenen Rolle und der damit verbundenen Kompetenzen keine Zeit, werden wesentliche Aspekte der Rolle übersehen. Es ist leichter, Aufgaben aufzulisten, als sich mit dem tieferen Sinn der Rolle auseinanderzusetzen. Und wie oft drängt die Zeit im Onboarding, doch möglichst schnell in die bereits vorgefertigten Prozesse einzusteigen und ungeprüft die dort vorgesehenen Aufträge abzuarbeiten. Die Workflows, die aus unzureichendem Rollenverständnis entstehen, lähmen über kurz oder lang die gesamte Organisation.

Bespaßung ohne Tiefe

Wiederholt habe ich erlebt, wie Spielen im Arbeitskontext zu leerem Entertainment geworden ist. Es ist kein Wunder, wenn Mitarbeitende sich manchmal für dumm verkauft vorkommen. Die grauen Herren versuchen, die Kreativität und Intuition genau so zu unterbinden. Sie bespaßen die Kinder, verwechseln Gleichberechtigung mit Gleichschaltung und stellen en Masse Spielzeuge zur Verfügung. Ihre Spielzeuge sind inhaltsleer, schaffen keine wirkliche Verbindung, doch den Hunger nach „mehr“. Belustigung ohne Freude und Erfüllung, ohne das Gefühl gemeinsam wirklich etwas geschafft zu haben, ohne den Stolz, gemeinsam durch Untiefen getaucht zu sein und Hindernisse überwunden zu haben, sind Symptome falsch verstandener Entertainment-Spielchen, in einer sonst prozessoptimierten starren Welt.

Nichts gegen Klettergarten, Spaghettitürme und Bowlingabende. Das kann sehr lustig sein, ich bezweifle nur die Wirkung im Arbeitsalltag. Kommt dann noch eine straffe Agenda und Ergebnisorientierung dazu, ist Sinn und Zweck ad absurdum geführt. Zu oft dienen Spiele und sogenannte Icebreaker mehr einem oberflächlichen, distanzierten Alibi als dem Ermöglichen von emotionaler Verbindung oder Exploration. Ein Pflästerchen auf der Fleischwunde. Und der Eindruck des Nichtverstandenseins, der mentalen Isolation und damit verbunden des inneren Rückzugs mit „Guter Miene zum bösen Spiel“ verstärkt sich.

Es ist an der Zeit, Leichtigkeit und Fokus zu vereinen und Räume zu schaffen, in denen das Team spielerisch in die Tiefe geht und neue Perspektiven erkundet, ohne Angst vor Misserfolgen oder dem Druck, immer effizient sein zu müssen.

Keine echte Beteiligung

Dem Spiel wieder Ernsthaftigkeit und Gewicht verleihen

Die Kinder und Erwachsene in Momo’s Amphitheater sind dagegen höchst konzentriert und stellen sich Schwierigkeiten. Sie entscheiden sich bewusst für Abenteuer, die durchaus herausfordernd sind, kein Ziel ist zu weit. Sie sind bereit, Anstrengungen zu unternehmen, füreinander einzustehen und sich voll und ganz in die Materie zu vertiefen. Sie gehen in echte Verbindung miteinander, klären Konflikte und vereinen Perspektiven. Es ist selbstverständlich für sie, alle zu beteiligen, einzelne Charaktere anzunehmen, wie sie sind, Stärken zu erkennen und sich für die gemeinsame Sache einzusetzen. Ihr Spiel funktioniert ohne Moderator und Motivator, ohne Entertainer und ohne Ideengeber. In der Atmosphäre von Momos Welt fühlen sich die Menschen ermutigt, Kinder und Erwachsene gleichermaßen, sich auf spielerische Weise der Welt zu nähern und damit verbundene Möglichkeiten zu entdecken.

Dem Spiel wieder Ernsthaftigkeit und Gewicht zu verleihen bedeutet, eine Kultur zu schaffen, in der jeder seine Ideen einbringen und sich aktiv beteiligen kann und will. Eine Kultur, in der eigenständiges und unabhängiges individuelles Denken gefördert und gefordert wird, um gemeinsam Gedanken zu bauen. Mitarbeitenden Vertrauen und Spielraum zu schenken, ist der Schlüssel, um die Potenziale unserer Organisationen voll auszuschöpfen. Durch spielerisches Experimentieren können wir neue Wege finden und mutige Ideen nach dem Motto Think Big entwickeln, die über konventionelle Denkmuster hinausgehen.

Was ist Momo's Geheimnis?

Indem wir Räume für neue Perspektiven schaffen und menschliche Beziehungen wieder in den Vordergrund stellen, können wir das volle Potenzial unserer Organisationen ausschöpfen und eine bessere Zukunft für alle gestalten.

Momos Geheimnis ist ihre Fähigkeit, den Menschen zuzuhören und ihre Zeit zu schenken. Sie hilft den Menschen, ihre eigene Zeit und ihr Leben (also ihre Ressourcen) besser zu schätzen und sie sinnvoll und bewusst im Sinne der Gemeinschaft einzusetzen.

Sie nimmt die Menschen so, wie sie sind, ohne zu werten. Sie ist neugierig, wer diese Menschen sind und empfindet tiefe Freude, wenn andere sich entfalten und glücklich sind. Sie ist mit sich und ihrem Sein im Reinen. Weder versucht sie, jemand zu sein, der sie nicht ist, noch schämt sie sich für das, was sie ist.

Die Gabe des tiefen Zuhörens ermöglicht es ihr, anderen zu helfen, ihre Probleme zu lösen und Erfüllung zu finden. Durch ihr tiefsinniges Verständnis für die Bedeutung von Zeit und ihre außergewöhnliche Empathie ist Momo in der Lage, die grauen Herren zu bekämpfen und die Menschen in ihrer Umgebung zu retten.

Aktueller den je

Es ist Zeit, dass wir den Mut aufbringen, die grauen Herren in den Hintergrund treten zu lassen

Die Geschichte von Momo und den grauen Herren ist heute relevanter denn je. In einer Wirtschaftswelt, die zunehmend von Effizienz und Optimierung beherrscht wird, müssen wir uns auf die Aspekte konzentrieren, die uns wirklich voranbringen: Zusammenarbeit und Miteinander, der Mensch im Mittelpunkt, individuelle Kompetenz und eigenständiges Denken, Beteiligung und das gemeinsame Schaffen von Werten. Indem wir uns von starren Management-Mindsets lösen und Platz für Neues schaffen, können wir inspirieren, aufrütteln und ermutigen, alles zu erreichen, was möglich ist, wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.

Es ist Zeit, dass wir den Mut aufbringen, uns von den grauen Herren und ihrem alleinigen Fokus auf Effizienz und Prozessoptimierung zu verabschieden. Lasst uns gemeinsam mutige Ziele setzen, wirklichen Mehrwert generieren, Räume für menschliche Beziehungen und kreative Freiheit schaffen und gemeinsam eine bessere Zukunft für alle gestalten.

Indem wir Räume für neue Perspektiven schaffen und menschliche Beziehungen wieder in den Vordergrund stellen, können wir das volle Potenzial unserer Organisationen ausschöpfen und eine bessere Zukunft für alle gestalten.

Lassen wir uns von Momo inspirieren. Mit Leichtigkeit, Tiefe und wahrer Freude.

Disclaimer: Meine Liebe zu Lean

Für alle die jetzt halb einen Herzkaspar bekommen haben: Ich habe nichts gegen Lean. Ganz im Gegenteil. Es ist ein sehr wertvolles Konzept.

Ich begleite viele „Lean Transformations“ und bin überzeugt von den Ansätzen des Lean Managements. Es gibt viele Bereiche, in denen die Gültigkeit unbestritten ist. Je nach Reifegrad und aktuellen Herausforderungen können Lean Prinzipien sehr wichtig sein.

Hier ging es mir vor allem darum, zu zeigen, dass es im Allgemeinen mehr als nur einen Management-Ansatz braucht.

Paradigmenwechsel bedeutet uns auch zu trauen, die Dinge, die uns bisher erfolgreich gemacht haben zu hinterfragen und zu schauen, was uns in der Zukunft hilft und nicht darin verhaftet zu sein, was jetzt gerade vor uns liegt.

Also, nichts für ungut 😉

Ownership und Verantwortungsgefühl

Ownership zu übernehmen ist entscheidend für persönliches und berufliches Wachstum. Daraus entsteht Verantwortungsgefühl statt Zuständigkeitsdenken, Selbstvertrauen und eine proaktive Einstellung zur Problemlösung. Indem wir Ownership fördern, erhöhen wir unsere Chancen auf Erfolg und stärken unsere Fähigkeit, effektiv mit Herausforderungen umzugehen. Entdecken Sie in unserem neuesten Blogartikel, wie Sie Ownership im Team fördern.

Der Weg ist nicht immer leicht und doch allzu menschlich. Und wie heißt es so schön, der Weg ist das Ziel.

In Verantwortung steckt die Fähigkeit, auf eine bestimmte Situation zu antworten.

Mehr darüber, Ownership und Verantwortungsgefühl gestärkt werden, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Irina Hagen kreativ in der Natur

Was bedeutet es, Beraterin zu sein?

Das Consulting und Beraterkarrieren sind in den letzten Jahren ungebrochen hoch. Gleichzeitig hat sich das Beratergeschäft gewandelt und ist nicht mehr mit den Management-Beratungen der 2000er Jahre vergleichbar.

Ich werde oft gefragt: Wie wird man eigentlich Berater? Was macht eine gute Beraterin aus?

Jede*r Berater*in wird das für sich anders beantworten. Die Antwort ist natürlich vielschichtig. Ich könnte nun eine Reihe von Erkenntnissen, Zertifikaten und vergangene Erfolge aufzählen. Alles richtig und wichtig, aber für mich nicht genug.

Was legitimiert mich zur Beraterin?

Was eine Beraterin für mich NICHT legitimiert, ist:
  • Wissen weitergeben, was sie mal gelernt hat, nach dem Motto „ich weiss es besser“
  • Vergangene Best Practices kopieren und bei anderen Unternehmen „skalieren“
  • Auf der Welle schwimmen und allgemeine Trends mitmachen
  • Predigen, was jetzt richtig ist
  • Anderen sagen, was sie zu tun oder zu lassen haben
  • Reden, um gehört zu werden
Was eine gute Beraterin für mich STATTDESSEN ausmacht ist "DENKEN"

Meine Hausaufgaben hinter den Kulissen ist aktive Denkarbeit. Das kann projektbezogen sein, häufig ist es aber das Denken ganz allgemein.

Das bedeutet für mich:

  • Beobachten: Was passiert tatsächlich? (Und nicht ‚Was reden wir uns gerne herbei?‘)
  • Passiv Zuhören: Über was wird gesprochen? Was und wie erleben andere die Welt und welche Schlüsse ziehen sie?
  • Abstrahieren: Wie passen all die Beobachtungen auf der Metaebene zusammen?
  • Detaillieren: Wie wirkt sich das „Big Picture“ auf die kleinsten Alltagsentscheidungen aus?
  • Zweifeln: Passen Ziele und Vorgehensweise zusammen? Mache ich gerade „das Richtige“?
  • Zuversichtlich zusammenzuführen: Wie können die unterschiedlichen Symptome zu einer positiven Zukunft beitragen?
  • Erspüren und vor der Welle schwimmen: Wie tickt der Zeitgeist? Was kommt als Nächstes? Wie wirken sich welche Trends aus? Was soll passieren?
  • Experimentieren, kalkulierte Risiken eingehen, und Ideen wieder verwerfen.
  • Vorleben, um zu verstehen: Was funktioniert wirklich und was ist nur frommes Wunschdenken?
  • Denken: Wie könnten die Dinge zusammengehören?
  • Analogien finden, visualisieren und analysieren, um Sachverhalte anschaulich zu erklären.
  • Hypothesen aufstellen und verifizieren (manchmal auch falsifizieren), um Wissen, Intuition und Fakten sinnvoll miteinander zu verbinden.

Das ermöglicht es mir Mehrwert zu schaffen

Nur so kann ich:

  • Die richtigen Fragen stellen und direkt zum Kern vordringen
  • Ohne Umschweife ein tiefgreifendes Kundenverständnis aufbauen
  • Schnell und gezielt, die richtigen Hebel ansetzen
  • Mit jedem Kunden ein maßgeschneidertes Konzept ausarbeiten, das wirklich die Veränderung bringt, die hilft.
  • Stimmigkeit erzielen, die überzeugt und motiviert
  • Sicherstellen, dass ein Projekt effektiv wirkt
  • Die Menschen gerne mitmachen, sich einbringen und Veränderungen vorantreiben
  • Lösungen nachhaltige Erfolge bringen

und ganz wichtig: Meinen Beitrag zu einer besseren Zukunft leisten.

Eigenständige Gedanken

Für mehr Qualitytime mit dem Kunden

Ich liebe es, mit anderen Menschen zu arbeiten. Es gibt mir Genugtuung, zu helfen und großartige Projekte zu ermöglichen. Ich blühe auf im Kontakt mit anderen.

Ich kann daher gut verstehen, dass Viele die Beratung als eine Möglichkeit sehen, „etwas mit Menschen“ zu machen.

Teil der Wahrheit ist jedoch, dass Beratung auch bedeutet, sich zurückzuziehen, allein zu sein und sich eigene (und nicht aufgewärmte) Gedanken zu machen.

Für mich ist eine wichtige Beraterfähigkeit, Vorstellungskraft zu entwickeln und sich philosophischen Aspekten zu widmen. Die Kunst ist es, darin nicht zu verharren, sondern die eigenen Gedanken wieder in Frage zu stellen und mit der Realität, Zahlen, Daten und Fakten unter einen Hut zu bekommen. Mit neuen Gedanken zu inspirieren und dann gemeinsam zu einem neuen Narrativ zu gestalten, aus dem dann mit Handwerkszeug neue Welten entstehen.

Aktives Lernen aus und mit der Außenwelt ist für mich wichtig. Das „Gelernte“ will ich aber verarbeiten und dabei mit meinen eigenen Anschauungen „veredeln“.

Vieles in der Beraterarbeit ist nicht sichtbar. Die Arbeit mit dem Kunden ist sozusagen nur die Spitze des Eisbergs. Einen Großteil meiner Zeit verbringe ich nicht in der Geschäftigkeit, sondern mit „aktivem Denken“. Meine „stille Zeit“ ist die Investition in die Zeitersparnis und Erkenntnis, die der Kunde dann in der Zusammenarbeit erfährt.

Die Zeit, die ich dann mit den Menschen im Kundenunternehmen verbringe, ist dann 100% Qualitytime, die echten Mehrwert schafft und wertschöpfend ist. Und das gibt mir das Gefühl, einen erfüllenden Job zu machen, den ich liebe.

Persönliches Portrait Irina Hagen

Die Herausforderungen in unserer Wirtschaftswelt sind mein berufliches Zuhause. Ich bin fasziniert vom Wandel und wie Menschen in Unternehmen diesen gestalten. In diesem Jahr existiert die Firma MenschWert seit 10 Jahren. Das Personal Brand Magazin hat ein Porträt über mich veröffentlicht, das meinen Weg und Beweggründe meiner Arbeit beschreibt.
Irina Hagen persönliches Portrait

Hätte ich damals gedacht, dass ich 10 Jahre erfolgreich am Markt durch mehrere Krisen ein Beratungsunternehmen leiten kann? Nein, wohl eher nicht.

Damals bin ich eher naiv an die ganze Sache herangegangen und hab die ein oder andere Wand geküsst, bzw. sie mich – ohne zu fragen 😉 Um so mehr freut es mich heute als „𝒎𝒖𝒕𝒊𝒈𝒆 𝑽𝒐𝒓𝒅𝒆𝒏𝒌𝒆𝒓𝒊𝒏, 𝒊𝒏𝒔𝒑𝒊𝒓𝒊𝒆𝒓𝒆𝒏𝒅𝒆 𝑮𝒆𝒔𝒕𝒂𝒍𝒕𝒆𝒓𝒊𝒏 𝒖𝒏𝒅 𝒑𝒓𝒂𝒈𝒎𝒂𝒕𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆 𝑽𝒐𝒓𝒎𝒂𝒄𝒉𝒆𝒓𝒊𝒏“ beschrieben zu werden.
Harte Arbeit und Freude am Nachdenken, Hinterfragen und Lernen haben mich dorthin gebracht.

Mehr darüber, was mich zur Gründung inspiriert hat, erfahrt in diesem Blogbeitrag.

Mythos Fachkräftemangel Teil 2

Nachdem ich im letzten Artikel über die Gefahr der selbsterfüllenden Prophezeiung bzgl. des Fachkräftemangel-Glaubens hingewiesen habe, schauen wir uns heute an, wie Talente in einem hart umkämpften Markt gewonnen werden – trotz Fachkräftemangel.

Die gute Nachricht ist, dass das Angebot zwar knapp ist, aber die Wechselwilligkeit ist ungebrochen hoch. Laut der Job-Studie von EY zeigen 48 Prozent der Beschäftigten Interesse an einem Arbeitgeberwechsel. Wie Sie verhindern, dass Ihre besten Leute sich anderweitig umschauen, lesen Sie im nächsten Blogbeitrag.
Zunächst schauen wir uns an, wie Sie die richtigen Kandidaten und Kandidatinnen für sich gewinnen.

Grundsätzlich gibt es viele Kanäle und eine schier endlose Liste an Maßnahmen. Ich spreche nicht über Employer Branding, Benefits oder Prozesseelemente, sondern über die Erhöhung der Attraktivität einzelner Positionen und Möglichkeiten, Kapazität zu schaffen. Mir geht es hier eher um eine generelle Betrachtung insbesondere für schwer zu findende, hochqualifizierte Rollen.

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vakanz ist die Basis jeglicher Recruitingarbeit.

Es ist unabdingbar, dass das Recruiting Team, sich mit jeder Funktion und der Situation der Kollegen genauestens auskennen und sicher stellen, dass alle Hintergründe und Herausforderungen im Arbeitsalltag der Rolle bekannt sind. Sind Recruiter nur oberflächlich mit den inhaltlichen Aspekten vertraut, bringt das Recruiting keinen Mehrwert und Recruitingmaßnahmen verpuffen. Allgemeinplätze, Binsenweisheiten und leere Phrasen sind kontraproduktiv und schrecken eher ab.

Game Changer

Gerade bei „selbsterklärenden“ Rollen, (Steuerberatung, zertifizierte Scrum Master oder Augenarzt, etc.) kann eine differenzierte Stellenbeschreibung Wunder wirken, denn jede Neueinstellung ist anders, da der Kontext sich ständig verändert, z.B. Strategische Ziele, Unternehmenskultur, Teamaufstellung. Wer diese Rollen innehat sucht explizit nach weiterführenden Informationen, um den Jobwechsel zu überlegen und wird sich dorthin wenden, wo diese zu finden sind.

Ich eine große Verfechterin von fundierten Rollenprofilen und durchdachten Stellenausschreibungen. Je intensiver sich Führungskraft und Recruiter mit der Stelle auseinandersetzen, desto prägnanter wird der USP, also das, was diesen Job für eine ganz bestimmte Zielgruppe spannend macht. Die hier investierte Energie amortisiert sich im Laufe Zeit um ein Vielfaches. Man findet schneller die Richtigen, verbringt weniger Zeit in unqualifizierten Gesprächen, kommt eher auf eine persönlicher Ebene mit den Kandidaten und Entscheidungszyklen verkürzen sich. Mitarbeitende haben es leichter Kollegen zu empfehlen, wenn sie etwas mehr in der Hand haben, als nur Buzzwords.

Auf Basis einer ausgefeilten Stellenbeschreibung kann dann je nach Kanal eine überzeugende Ausschreibung erarbeitet werden, z.B. für Mitarbeiterempfehlungsprogramme, Active Sourcing, Headhunter-Briefings, Social Media, und die klassischen Jobportale.
Auch wenn sich nur wenige potentielle Kandidaten auf den einschlägigen Plattformen tummeln, empfiehlt es sich, den „Vielleicht-Interessierten“ und Suchenden den roten Teppich auszurollen und den Bewerbungsprozess so bequem wie möglich zu gestalten. Denn Gelegenheit macht Bewerber. Ich habe häufig erlebt, dass sich Leute gemeldet haben, die gar nicht vorhatten, sich einen neuen Job zu suchen, aber durch ein spontanes „mal schauen“ auf eine Ausschreibung gestoßen sind, die sich vom allgemeinen Blabla so abgehoben haben, dass man es einfach mal probieren wollte.

7 Recruiting Hacks für mehr Attraktivität der einzelnen Rollen

Ein paar Kniffe, wie man Positionen so faszinierend macht, dass potentielle Traumkandidaten gar nicht widerstehen können und wie die richtigen Fachkräfte zu gewinnen sind.

Recruiting Hack 1: Storytelling und Heldenreise

Egal ob im persönlichen Gespräch, auf der Karriereseite oder in der Stellenausschreibung. Content is King, Context is Queen. Und wie die meisten wissen, braucht der König die Königin und umgekehrt, sie gehören zusammen.

Kontext bedeut in diesem Fall, dass jede Rolle eingebettet ist in ein Gesamtkonstrukt. Menschen möchten gerne Teil von etwas Bedeutsamen sein und ihre Selbstwirksamkeit erleben. Nicht nur irgendetwas Größerem, sondern etwas, dass ihnen persönlich wichtig ist. Manche nennen es Purpose, doch ich möchte nicht so weit gehen. Im Unternehmen ist es unwahrscheinlich, dass alle ihrem ganz individuellen Lebenszweck, also ihren Purpose, ausleben können, dennoch soll die eigene Arbeit sichtbaren Mehrwert erzeugen.

Content meint, dass sowohl die Beschreibung der Organisation als auch der einzelnen Rollen aussagekräftigen Inhalt widerspiegeln, nicht nur die üblichen nichts sagenden Buzzwords.

Ich nutze gerne die Elemente der Heldenreise nach Vogler, wenn ich die Geschichte des Unternehmens mit der Organisation zusammen herausarbeite. Fragen, die ich mir z.B. stelle sind, welches Abenteuer steht an, was sind Herausforderungen, wer sind Weggefährten und Alliierte? Wer (im Business auch oft was) sind die Widersacher (z.B. fehlende IT Infrastruktur), welche Mentoren und Vorbilder gibt es? (Wir wollen so sein wie Spotify oder wir wollen wie Amazon sein, aber freundlicher, ), welche Prüfungen und Wegkreuzungen gibt es? Welche Waffen (Methoden und Fähigkeiten) braucht es? Wie sieht die neue Welt in der Zukunft aus?

Sind diese Fragen für das Gesamtunternehmen geklärt, kann das auf die einzelnen Rollen runtergebrochen werden. Mir ist bewusst, dass die Erstellung von Stellenbeschreibungen eine lästige und ungeliebte Aufgabe ist. Ich stoße nicht gerade auf Gegenliebe, wenn ich Führungskräfte um eine Überarbeitung bitte. Warum Zeit in etwas investieren, was schon da ist. Doch durch die Arbeit auf der Metaebene mit einer praktischen Verbindung in den tatsächlichen Alltag, entstehen oft unterschiedliche Beschreibungen, was faktisch gebraucht wird. Am Ende werden völlig neue Aspekte ans Tageslicht befördert, die die Stelle einzigartig und begehrenswert macht – für die Zielgruppe. Führungskräfte entdecken eine neue Begeisterung, da diese Arbeit Ihre Führungsarbeit enorm erleichter. Die Mutigen entwickeln daraus eine Teamaufgabe, was eine unfassbare Teambildungskraft in sich trägt. Bei der Erstellung der Rollenprofile für frischgebackenen Kollegen wird die eigene Relevanz im Team deutlich. Teammitglieder lernen, dass Helden und Heldinnen vielfältig aussehen und alle gleich wichtig sind. Jeder und jede zählt und gewinnen kann man nur zusammen.

Fragen, die beantwortet werden sind: Warum ist diese eine Rolle so unentbehrlich für das Gesamtbild? Was fehlt, wenn es diese Position nicht geben würde? Gerne arbeite ich mit der Job Role Canvas.

Manchmal braucht es die Schleife über den Betriebsrat, doch sind diese meistens positiv überrascht und stimmen den Änderungen gerne zu. Die Stelle ändert sich nicht, aber durch den Kontext und die inhaltliche Vertiefung wird sie verständlicher und attraktiver.

Recruiting Hack 2: Sich auf das Wesentliche konzentrieren statt der eierlegenden Wollmilchsau
Wenn Stellen aus Budgetgründen gestrichen werden, wird oft versucht, Profile zusammenzufassen: Die technische Expertin, die aber auch die Admin und den Support machen soll. Natürlich auch die Entscheidungsvorlage für den Vorstand. Projektleitung auf globaler Ebene gehört selbstverständlich dazu. Die tatsächliche Expertin, die die entsprechenden Qualifikationen mitbringen würde, wird sich darauf nicht bewerben, weil ganz klar herauszulesen ist, dass man in diesem Job nicht erfolgreich werden kann. Diejenigen, die zur Verfügung stehen, haben den Job und die Herausforderungen nicht verstanden und disqualifizieren sich schon von vornherein.

Hier ist wieder eine Prise nicht ernstgemeinter Bissigkeit drin. Es zeigt gleichwohl, wieso sich die Pipeline nicht mit geeigneten Kandidaten füllt.

Das Wichtigste in einer Stellenausschreibung ist Stimmigkeit. Manchmal ist mit wenigen Punkten alles beschrieben, weil sich der Rest daraus ergibt. Auch hier hilft wieder die Heldenreise und die Role Design Canvas. Um was geht es es genau, was soll warum erreicht werden. Welcher Mehrwert soll erreicht werden. Warum ist welche Kompetenz wichtig? Was kann jemand mit Hochschulabschluss besser als jemand, der nur eine Ausbildung vorweist? Warum genau braucht es Teamspirit? Wie wird die Kommunikationsfähigkeit eingesetzt? Dass ein Verkäufer gut verkaufen sollte, muss nicht erwähnt werden. Aber wie genau sieht Verkauf in dieser Rolle aus? Wann fängt Verkauf an und wo hört er auf? Wie wird Qualität im Verkauf gemessen.

Recruiting Hack 3: Expertenrollen mit anspruchsvollen Zielen ausschreiben statt rigide Funktionsbeschreibungen

Stellenausschreibungen sind ein Marketing-Instrument und kein Fact Sheet, in dem jede Kleinigkeit ausgewiesen sein muss. Oft wird Stellenbeschreibung, die zur Evaluierung genutzt werden genau so ausgeschrieben. Aufgaben ändern sich ständig und haben in einer Ausschreibung nichts verloren. Welche Ziele werden gesetzt und wie hänge diese Intentionen mit den Zielen des Teams und der gesamten Organisation zusammen. Was soll nach einem Jahr in der Rolle anders sein oder weiterhin sichergestellt werden unter welchen Voraussetzungen? Woran erkennt man, dass man im Job erfolgreich ist? Wie sieht ein gutes Ergebnis aus und wie sieht ein sehr gutes Ergebnis aus? Wie bestimmen Rahmenbedingungen den Spielraum?

Die Ziele auf der Metaebene haben der Rolle einen Sinn. Um fesselnd zu sein, brauchen Sie einem konkreten Bezug zum Alltag. Wichtig ist, was erreicht werden soll. Statt „Reports erstellen“ lieber „Transparenz und Entscheidungsbasis sicherstellen durch regelmäßiges Reporting“.

Recruiting Hack 4: Sichtbarkeit des Job Potenzials erhöhen
Vorsicht vor ungünstigen Formulierungen und einer trockenen Liste von Aufgaben, die keiner mag. Ich habe oft erlebt, dass sich die tollsten Jobs sich lesen, wie eine Strafversetzung. Veraltet, lieblos, wirr. Oft wird sich darauf konzentriert, was benötigt wird und die Liste an Anforderungen ist länger als die Job Beschreibung. Jeder Job beinhaltet Traumjobkomponenten für das Best Match. Damit meine ich nicht die allgemeinen Benefits, sondern ganz explizit, das, was den Job zum Traumjob macht.

Egal in welchem Kanal, Teamleiter und Recruiter sind gut bedient, wenn sie die konkreten Jobpotentiale aus dem FF formulieren können.

Von außen ist oft nicht erkennbar, welche Chancen und Potenziale der Job bietet und für wen der Job geeignet ist. Birgt es ein Sprungbrett für ein neues Karrierelevel (mehr als andere Jobs), führt der Job zu hoher Visibilität im Unternehmen, Wieviel Selbstverwirklichung und Kreativität ist möglich? Mit welchen herausragenden Persönlichkeiten wird gearbeitet? Ermöglicht der Job mir Familie, Hobby und Pferd gut ins Arbeitsleben zu integrieren?
Die Antworten sind oft nicht bewusst, erhöhen aber die Attraktivität und die Wechselwilligkeit deutlich.

Recruiting Hack 5: Teilzeit und Jobsharing

In der Debatte um Headcounts kommen Teamleiter oft in die Bredouille, wenn sich Teilzeitkräfte bewerben. Hier braucht es ein Umdenken.
Erfahrene Fachkräfte bevorzugen gegebenfalls eine entspannte Routine, wenig Überstunden, ohne an Bedeutung zu verlieren. Sie bringen der Firma mit ihrem geschulten Blick und souveräner Art immensen Mehrwert.
Der Markt ist voll von Menschen, die sich solche Gedanken machen und auch in fortgeschrittenem Alter neuen Herausforderungen stellen. Aber eben zu anderen Bedingungen. Dies öffentlich zu formulieren, eröffnet einen ungeahnten Marktanteil.

Im nächsten Beitrag spreche ich mehr über die internen Möglichkeit.

Recruiting Hack 6: Peanuts and Monkeys

Das Gehalt ist ein Hygienefaktor und steht nach wie vor unter den wichtigsten Kriterien für einen neuen Job. Gehälter haben sich in den letzten Jahren drastisch geändert, ob man das nun gerecht und angemessen empfindet oder nicht. Es ist, was es ist. Es ist eine alte Weisheit, wer zu wenig bezahlt bekommt auch schlechte Qualität. Einfacher ausgedrückt: Wer billig kauft, kauft zweimal. Es braucht dann nicht nur eine Person, sondern andere Müssen die mangelnde Passung ausgleichen.

Mir ist bewusst, dass Tarifverträge oft nicht mehr hergeben oder dass bisherige Teamgefüge gesprengt werden. Es haben sich nicht nur die Gehälter geändert, sondern auch die Rollen selbst. Sie sind in der Regel entweder sehr viel komplexer geworden (z.B. durch einen erhöhten Kommunikations- und Abstimmungsgrad) oder sehr viel einfacher (z.B. durch Automatisierung).

Wurde eine Rolle vor 5 Jahren das letzte Mal bewertet, ist sie mit Sicherheit nicht mehr dem neuesten Stand. Oft lässt sich durch eine neue Bewertung, die Tarifgruppen Zugehörigkeit ändern.
Auch das Teamgefüge muss in solchen Fällen neu bewertet werden. Faire Arbeitgeber bezahlen für eine über die Jahre erweiterte Rolle auch die Erweiterung und nicht nur die üblichen 2% im Jahr.

Wer mit satten Gehaltserhöhungen lockt, wenn man erstmal an Bord ist und sich eingearbeitet hat, zahlt meist einen hohen Preis. Neuankömmlinge merken sehr schnell, wie der Hase läuft, und ziehen entsprechende Konsequenzen. Entweder sie gehen gleich zur Konkurrenz oder passen ihre Leistung der Bezahlung an. Bleiben sie im Unternehmen, macht sich oft Zynismus und Misstrauen breit, was das ganze Team negativ beeinflusst.

Recruiting Hack : Die richtigen KPIs bringen den Erfolg.

Die Anzahl der Kandidaten in der Pipeline ist immer noch einer der beliebtesten Kennzahlen im Recruiting. Leider zeigt sie oft nur die Ineffizienz, aber nicht die Qualität. Idealerweise hat man eine Bewerbung und einen Traumtreffer und eine Entscheidung, die vom Eingang der Unterlagen bis zum Vertragsabschluss nur wenige Tage dauert. Eine volle Pipeline ist meist eher ein Zeichen für eine Allerweltsausschreibung, auf die sich alles und nichts bewirbt, und ein ineffizienter Prozess, in dem Kandidaten zu lange vor sich hin dümpeln.

Bessere Kennzahlen und wertvolle Erkenntnisse sind aber z.B. Tage im Workflow (möglichst wenig), Wann fallen die meisten raus und warum, Wie viele Neueinstellungen werden im Laufe der nächsten zwei Jahre befördert. Wie ist die Candidate Experience, also die Zufriedenheit der Kandidaten im Prozess (z.B. durch eine automatische Umfrage)

Mythos Fachkräftemangel Teil 1

Selbstverursachter Teufelskreis

Fehlende qualifizierte Leute sind ein Problem fast aller Unternehmen. Statistiken von namhaften Institutionen belegen eindeutig, dass in Deutschland zu wenig Fachpersonal zur Verfügung steht. Das Verhältnis von Renteneintritt und Uniabsolventen oder gar Geburten kann Angst machen. Aufträge werden nicht oder nicht gut ausgeführt, weil geeignetes Personal fehlt, Kunden suchen Zuflucht bei der Konkurrenz, die schnell liefert. Wie das Kaninchen vor der Schlange stehen viele vor leeren Kandidaten Pipelines. Voller Sorge ist die Erklärung: Der Fachkräftemangel. Das Angebot an qualifizierten, motivierten und bezahlbarem Personal ist knapp. Der Schmerz ist real.

All das stimmt, ABER…

Der Fachkräftemangel als Entschuldigung für „Mehr vom Gleichen“ oder völlige Resignation

In Gesprächen mit Geschäftsführung, Management und Recruiting Abteilungen, wird der Fachkräftemangel fast schon fatalistisch heraufbeschwört – obwohl es gar keinen Mangel als solches gibt. Gesamtwirtschaftlich mag das stimmen, wenn man offene Stellen mit zur Verfügung stehenden Qualifikationen vergleicht. Auf individueller Unternehmensebene sieht das aber anders aus. Es existieren heute in jedem Unternehmen große Spielräume, sowohl auf der Angebotsseite, als auf der Nachfrageseite. Gewusst wie, sind diese sehr viel einfacher zu nutzen als gedacht. Weder braucht es in der Regel so viele offene Stellen, noch gibt es zu wenig Bewerber und Bewerberinnen. Firmen, die das verstanden haben, profitieren von entscheidenden Wettbewerbsvorteilen.

Bevor wir über Lösungen sprechen, weise ich auf die Gefahr hin, die von der Haltung „Hilfe, wir haben einen Fachkräftemangel!“ ausgeht. Die besorgniserregenden Statistiken und Studien sind alle korrekt, aber nicht unbedingt „wahr“. Begreifen wir den Fachkräftemangel als unumstößliche Wahrheit, schaffen wir eine Realität, in der wir wenig Handlungsspielraum haben. Die scheinbar ausweglose Situation ist Anlass, sich nicht mehr zu bemühen. Unternehmen und Recruitingabteilungen sind lustlos und frustriert – nach dem Motto „bringt ja eh nichts, ist halt so, sieht man doch überall!“ Im Sport kennt man das: Wer nicht an den Sieg glaubt, der wird nicht gewinnen. Man gibt auf, bevor man überhaupt angefangen hat. Und so dreht sich die Abwärtsspirale immer schneller in die falsche Richtung und der Teufelskreis beginnt.

Viele ziehen die falschen Schlüsse und fatale Fehlentscheidungen werden getroffen. Sich selbst verstärkende Teufelskreisszenarien entstehen.

Teufelskreisszenario 1: Stellen zu lange unbesetzt lassen

Unbesetzte Stellen bedeuten, dass das bestehende Personal Kapazitäten auffangen muss. Dadurch wird der eigentliche Job oft aus Zeitgründen vernachlässigt, die Qualität erodiert. Mehraufwand durch Korrekturbedarf entsteht. Die meisten Menschen möchten gute Arbeit machen und leiden, wenn sie spüren, dass sie ihren eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Häufig werden Menschen in dieser Situation allein gelassen. Verweise auf Obstkorb, Yoga und andere Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagement wirken nur zynisch.

Schlechte Stimmung durch Überforderung fördert nicht gerade die Leistungsbereitschaft – Rückzug oder Krankheit sind die Folge.

Am Ende entscheiden sich Menschen für die Kündigung. Egal ob innere Kündigung bei Verbleib in der Firma oder ein externer Wechsel – der Bedarf an neuer Kapazität wird unnötig erhöht. Der Fachkräftemangel beginnt erneut einen Teufelskreis.

Besser ist es, mit dem Team gemeinsam zu besprechen, welche Aufgaben ohne Qualitätsverlust übernommen werden und welche nicht. Wie kann man sich anderweitig organisieren, was muss wie an Stakeholder kommuniziert werden, um eine Lösung für alle Seiten zu schaffen. Eine wunderschöne Teamentwicklungsübung, die neue Ideen für Effizienzsteigerung, positive Grundstimmung und Commitment erzeugt.

Teufelskreisszenario 2: Den oder die Nächstbeste einstellen

In Mangel an passenden Bewerbungen wird oft jemand eingestellt, obwohl große Zweifel bestehen. Doch Recruiter und Teamleitung haben das Recruitingziel erstmal erreicht. „Man muss Leuten auch mal ne Chance geben; wird er oder sie dann schon lernen“ ist die stille, aber illusorische Hoffnung. In dem Fall kann man nur hoffen, dass die Fehleinstellung schnell und deutlich erkannt wird und die Person die Position oder sogar das Unternehmen verlässt. Schlimmer ist es, wenn die Person im Unternehmen bleibt, obwohl bekannt ist, dass es keine Idealbesetzung ist. Die Botschaft an alle andere ist dann deutlich: „Das hier ist der neue Standard!“ Leistungsträger überlegen sich dann, ob sie im Unternehmen eine Zukunft haben, ob sich der Einsatz noch lohnt oder ob es besser ist, zu gehen.

Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass viele Talente eine Chance bekommen sollen und man sich sehr viel aneignen kann. Hand auf’s Herz: Hat die Person eine reelle Chance im Job erfolgreich zu werden? Was braucht es dazu und kann dies tatsächlich (nicht nur theoretisch) ermöglicht werden? Ich spreche von z.B. Längere Zeit beim Onboarding, viel Geduld auf Stakeholder-Seite, wenn’s nicht gleich läuft, externe Schulungen, ein Teammitglied, das die intensivere Einarbeitung übernimmt und dafür an anderer Stelle entlastet werden kann, etc. Sind die Möglichkeiten begrenzt, ist es keine Chance, sondern der Weg in die Hölle für das neue Teammitglied.

Teufelskreisszenarion 3: Zum verzweifelten Bittsteller werden

Wer bereits verstanden hat, dass die Candidate Experience das Ah und Oh ist, verfällt im Recruiting-Prozess oft in die Haltung des ergebenen Dieners, der alles für die Traumkandidaten tut. Bloß keine zu anspruchsvollen Fragen, bloß keine Kritik. Lieber keine Stellung beziehen als die Falsche. Lächeln und zu allem ja und Amen sagen, was der Kandidat wünscht. Ich weiß, ich bin hier ein bisschen polemisch. Dennoch passiert es sehr häufig, dass man hauptsächlich von Kandidaten geliebt werden will. Kumpelhafter Austausch wird meist als vermeintliche Augenhöhe getarnt, ist aber oft ein zwar nettes, aber oberflächliches Herumreden. Im besten Fall bleibt es dem Kandidaten als angenehm und sympathisch in Erinnerung, wird jedoch viel häufiger als nichtssagend, wenig professionell und vor allem ohne belastbare Erkenntnis wahrgenommen. Es ist ein großer Unterschied, ob man sich anbiedert und um jeden Preis gefallen will, oder ob man sich seines eigenen Wertes bewusst ist, und demütig im Sinne von kooperativ und wertschätzend auftritt. Andere Arbeitgeber, die sich mehr Tiefe und Selbstbewusstsein bei der Evaluierung der Passung gönnen, gewinnen meistens.

Teufelskreisszenarion 4: Bewerber:innen in der zweiten Reihe parken

Wer kennt das nicht: Man hat jemanden an der Angel, weiß eigentlich, es passt nicht wirklich, aber man weiß ja nicht, was noch kommt. Absagen fühlt sich dann an, wie man sein Sicherheitsnetz in einer unsicheren Zukunft hergibt.

Also wird vertröstet. Und vertröstet. Und vertröstet. Der oder die Kandidatin merkt das natürlich. Die Begeisterung für das Unternehmen oder der Job nimmt ab. Findet sich doch niemand anderes, hat man schon an Tag 1 einen Neuzugang, der erstmal vorsichtig und nicht superengagiert ist. Vielleicht laufen noch andere Bewerbungen, man nimmt den Job erstmal, verhält sich ähnlich loyal und schaut, was noch kommt und nimmt den erstbesten Job, der im Recruitingprozess mehr Commitment dem Menschen gegenüber verspricht. Schlimmstenfalls gibt es eine negative Bewertung auf Arbeitgeberportalen. Die Chance, dass sich dann noch eine bessere Option bewirbt, ist verschwindend gering.

Teufelskreisszenario 5: Ansprüche so tief wie möglich ansetzen.

Im Glauben, dass man eh nicht das erforderliche Profil bekommt, wird gar nicht erst kommuniziert, was das Team braucht. In weiser Voraussicht lässt man tunlichst von vornherein nicht die geringste Hürde aufkommen. Talentierte Ausnahmeprofile brauchen keinen Uni-Abschluss, also gar nicht erst reinschreiben. Erfahrung wird zweifelsfrei benötigt, aber unter gewissen Umständen gelingt auch ein Quereinstieg, usw.

Herauskommt ein Profil, dass bis an die Unkenntlichkeit abgespeckt ist und mehr an eine ungelernte Hilfskraft erinnert, als an den Experten, den man sich erhofft. In diesem Zuge empfehle ich, auf Junior- / Senior Experten Rollen im Titel der Ausschreibung zu verzichten. Denn weder der Junior noch der Senior fühlt sich davon angesprochen. Lieber eine stimmige Einsteigerstelle und eine zusätzliche erfahrene Stelle veröffentlichen.

Der oder die Expertin wünscht sich, in all der Exzellenz gesehen zu werden, egal auf welche Karriereebene. Herausforderungen zu meistern, die andere nicht schaffen. Anspruchsvoll zu sein, kann sehr sexy wirken auf die passenden Kandidaten, die genau nach dieser Stelle suchen, sich aber nicht bewerben, wenn weniger qualifizierte Personen passen. Wer schmeißt schon gerne seine Perlen vor die Säue.

Es braucht einen Paradigmenwechsel

Genug der Teufelskreise. Es geht besser. Lassen Sie uns den Paradigmenwechsel einläuten. Durchbrechen wir die Blockaden und nutzen wir unsere Kreativität: Angenommen, es gäbe keinen Fachkräftemangel. Angenommen, es gibt den oder die beste Platzierung für Ihr Team, was würden Sie tun, um den oder die allerbeste Kandidatin der Welt zu gewinnen?

Meine Ideen, wie der Fachkräftemangel nicht mehr real sondern zum Mythos wird, gibts im hier im nächsten Blogbeitrag.

Irina Hagen persönliches Portrait

Irina Hagen

Das persönliche Portrait im Personal Brand Magazin

Als mutige Vordenkerin, inspirierende Gestalterin und pragmatische Vormacherin unterstützt Irina Hagen gemeinsam mit ihrem Team Unternehmen dabei, ihren eigenen Erfolg neu zu denken. Der Schlüssel dafür liegt für sie in einem Paradigmenwechsel. Dieser ermöglicht, Barrieren zu durchbrechen und den Wandel für Mensch und Organisation zum Besten zu gestalten. Irina begeistert und fasziniert mit Klarheit, Mut und Tiefe in ihrer Arbeit und in dem daraus resultierenden ideellen Mehrwert und den messbaren Ergebnissen.

In einem persönlichen Artikel im aktuellen Personal Brand Magazin berichtet die erfolgreiche Unternehmerin von ihren Erfahrungen, Erlebnissen und anspruchsvollen Herausforderungen, die sie gemeistert hat.

Für die menschliche Unternehmenswelt von morgen

Für Irina Hagen ist eindeutig, dass sich unsere Welt dramatisch verändert hat. In den kommenden Jahren, wird sich sich die berühmte Spreu vom Weizen trennen. Einige Unternehmen werden die nun anstehenden unternehmerischen Hausaufgaben nicht rechtzeitig angehen und konsolidiert werden. 

Die gute Nachricht ist, wer diese Veränderungen jetzt sinnvoll ins Unternehmen integriert und das Umdenken in pragmatisches und stimmiges Handeln übersetzt, hat beste Chancen, Menschen und Märkte für sich zu gewinnen.

Eine erfolgreiche Zukunft in einer sich stark verändernden Welt gelingt nur mit einem beherzten Paradigmenwechsel.

Irina steht für diesen Wandel. Sie öffnet Türen und zeigt, was alles möglich ist, wenn sich Potenzial voll entfaltet. Unternehmerisch, menschlich, wertvoll.
Sie liebt es, auf der Komplexität zu surfen und gemeinsam mit den Menschen neue Unternehmenswelten  zu schaffen. Was sie antreibt, woher ihre Bewusstheit kommt und warum sie so viel Wert auf Tiefe und gleichzeitige Leichtigkeit legt, beschreibt das Portrait.

 

Kopf und Herz der MenschWert Consulting GmbH

Irina Hagen gründete das Beratungsunternehmen MenschWert Consulting GmbH seit 2013. Mehr über ihr Selbstverständnis, ihre Rolle als Beraterin und Interim Managerin als auch Background und Expertise erfahren Sie hier.

Schweigen im Zen-Kloster statt Silvesterparty

Der Jahreswechsel in lebendiger Stille

Energie! Kraft! Stille!

Eine Woche Meditation und Schweigen im Zen-Kloster Buchenberg, um den Jahreswechsel in lebendiger Stille zu verbringen.
Ich bin der Überzeugung, wer mit anderen Menschen arbeitet, Führung anbietet und Neues entwickeln und mit anderen gemeinsam gestalten will, braucht eine Basis in sich und der eigenen Mitte.

Eine meiner Kraftquellen für ein starkes Fundament, das auch im Sturm hält, ist Zen. Daher nutze ich die Pandemie-bedingt partyfreie Zeit zum Aufladen der Batterien in einem einwöchigen Zen-Retreat.

Das ist kein Wellness-Urlaub, auch wenn es gut tut und ich mich danach erneuert, voller Tatendrang sowie seelisch, geistig und körperlich rundum erholt fühle. Für die Eitlen unter uns ein kleiner Bonustipp: Nach einer Woche gibt es Komplimente zum spürbar erholten, ggf. verjüngten Aussehen und einer tollen Ausstrahlung inklusive.

Dennoch reichen die Reaktionen von „Du spinnst ja!“ bis zu „Das könnt ich nie!“ oder ganz auf den Punkt gebracht „Krasser Scheiß!“

Seit 2010 bin ich überzeugte „Zenni“ (mal mehr mal weniger strikt) und versuche die Grundsätze der Zen-Philosophie zu leben. Mehr dazu später. Zunächst einmal ist Zen als solches nicht unbedingt religiös zu sehen. Ich bin keine Buddhistin. Der Buddha ist keine Gottheit im Zen, sondern das Symbol des eigenen reinen, klaren Geistes.

Es geht in erster Linie darum, im Moment gegenwärtig zu sein. Zen-Meditation konzentriert sich auf das Leben im Hier und Jetzt, befreit von allen Gedanken, Gefühlen, Moralvorstellungen, Konzepten und Verhaltensmustern. Die Übung fokussiert auf die Situation, wie sie ist, ohne sie zu bewerten und man gelangt so (mit viel Übung) in einen Zustand der mentalen Ruhe, Leere und Stille. Dieser Zustand wird als eine Befreiung von sich selbst, des eigenen Egos oder auch als positives Gefühl der Leere beschrieben. Suzuki spricht sogar von der „großen Befreiung“. Zen ist aber nicht nur Meditation, sondern bestimmt die gesamte Haltung zum Leben und dem Sein.

Hinnerk Polenski hat die Daishin-Zen-Linie gegründet, die im Kloster Buchenberg ihre (physische) Heimat hat. Daishin bedeutet soviel wie Herzgeist, was salopp ausgedrückt, für die Verbindung von Herz und Hirn steht.

So, was genau heißt das jetzt für mich?!

Wer mich kennt, weiß, dass früh aufstehen nicht wirklich mein Ding ist.

Wieso dann in Allerherrgottsfrüh freiwillig aufstehen und in einem großen, nur durch gedimmtes Licht und Kerzen erhellten Raum mit anderen, fremden Leuten schweigen?!
Weil meditieren nicht gleich nichts tun ist. Es ist Fokus und Konzentration und manchmal auch echt anstrengend. Wenn gerade wieder mal 100 Gedanken im Kopf schwirren, die nicht zu bändigen sind. Oder Schlafmangel – nach einer kurzen Nacht ist diese starke Konzentration sicherlich kein Spaß. Vielleicht sind es gerade diese Situationen, die mich an meine Grenzen und damit näher zu mir selbst und so auch zu anderen bringen. Und Hand auf‘s Herz, es ist auch eine gute Übung, da es im Alltag ja auch manchmal dazukommt, dass man mit zerstreuten Gedanken oder wenig Schlaf volle Leistung und Konzentration bringen will. Ein bisschen Training für diese Situationen, die Ausnahmen bleiben sollten, schadet nicht.

Wer mich kennt, weiß, dass für den Freigeist in mir Regeln und Zeitangaben oft nur eine grobe Orientierung bedeuten.

Warum ordne ich mich dann ganz freiwillig einer minutiösen Taktung und präzisen Prozessen unter, wo ich folgsam pünktlich an Ort und Stelle bin, mich verbeuge, aufstehe, mich setze, im 90°-Winkel durch den Raum schreite, esse und trinke, rede und schweige, wenn es mir gesagt wird (nur beim ersten Mal, beim zweiten Mal funktioniert es idealerweise ohne, dass es gesagt werden muss) oder der Gong kommt?
Zugegeben, manchmal frage ich mich tatsächlich, was ich da tue … Könnte ich doch gemütlich eingekuschelt noch im Bett liegen oder abends ungezwungen mit Freunden beim Rotwein zusammensitzen. Dann kommt diese kindliche Freude zurück, die mich daran erinnert, wie gut es mir manchmal tut, diese äußere Form und Struktur zu bekommen, sodass ich selbst nicht ständig darüber nachdenken und entscheiden muss, was und wie ich tun soll, sondern mich hineinfallen lassen kann, in die klare Ordnung des Klosterlebens.

Harmonie durch Form und Struktur

Mich selbst überrascht es immer wieder, wie wohltuend diese Struktur sein kann. Sie führt nicht nur zu Effizienz, sondern viel wichtiger zu einem Gefühl von Einheit, das nicht zu verwechseln mit Vereinheitlichung ist. Tun Individuen alle das Gleiche, zur gleichen Zeit, ist die Harmonie der Gesamtheit für mich manchmal schon ergreifend. Es erinnert mich daran, wie wichtig eine gewisse Struktur, Regeln und bewährte Rituale auch in Unternehmen und in der Arbeitswelt sind, egal wie innovativ und agil es zugeht. Im Alltag spricht man dann wohl von Verlässlichkeit.

Das Gefühl der Einheit und Zugehörigkeit ist die Basis, um auf der anderen Seite kreativ zu sein und individuell zu wachsen. Um gemeinsam Großes zu leisten zu können, gehört auch, dass man genau spürt, wann es wichtig ist, sich dieser Gemeinschaft im Sinne aller unterzuordnen und wann es Zeit und Raum für die individuelle Kraft und Entfaltung gibt. Auch dies ist eine wichtige Erfahrung, die sich immer wieder erneuern darf, wenn es um den Auf- und Umbau von Unternehmen geht. Einheit und Individualität in Balance.

Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne rede und meistens eine Anekdote auf Lager habe. Wie kann ich dann gleichzeitig einfach eine ganze Woche schweigen?

Ich denke, genau deshalb. Gerade weil ich mir die Schweigezeit im Alltag, wie in einem Retreat oder Sesshin geballt gönne, können sich meine Gedanken ordnen und zu einem plausiblen Zusammenhang werden. In der Meditation geht es darum, eine innere Leere zu erfahren, all den Gedanken und mentalen Konzepten für den Moment zu entsagen, um Wirklichkeit als reines Sein zu erfahren. Diese Leere schafft Raum für Neues, für das Wesentliche (was auch immer das für sich selbst und die Welt bedeutet).

Herzgeist heißt auch, Mitgefühl zu spüren – mit sich selbst und mit anderen. Das bedeutet, „mitzufühlen“, gemeinsam zu fühlen (im Unterschied zu Mitleid). Das Herz gibt noch ein paar Informationen mehr, die mit unserem Verstand nicht unbedingt zu greifen, aber eben doch real sind. Es ermöglicht den Zugang zur inneren Fülle – einem erweiterten Raum mit unbegrenzten Möglichkeiten.

Warum auch zwischen den Meditationen schweigen – eine Woche lang?

Ich wähle diese Stille ganz bewusst. In der Stille und Kontemplation höre ich meine eigene, innere Stimme. Wobei es nicht direkt eine Stimme, sondern eher ein „Verstehen“ ist. Manchmal nervt es ziemlich, was ich da höre und verstehe, denn nicht alles, was meine innere Stimme mir zu verstehen gibt, passt mir gerade in den Kram. Zur „Wirklichkeit“ durchzudringen, das „tiefer Schauen“ kann wunderschön sein, aber es kann auch weh tun. Es sind nicht immer Heureka-Momente; manchmal kann Erkenntnis auch einfach sehr ernüchternd sein.

Gelegentlich hat diese innere Stimme aber auch einen schlauen Tipp, den einen kleinen, aber wichtigen Impuls. Auf jeden Fall sehe ich klarer und Klarheit gibt Orientierung. Orientierung zeigt mir die Optionen und Spielräume, die ich und andere haben; man nennt das auch Handlungsmacht.

Es geht darum, die eigene Kraft zu spüren. Authentisch zu sein, dem eigenen Kern treu zu bleiben, bei allen Experimenten, die das Leben für uns so bereithält. Nicht eine Kraft, im Sinne von Dominanz von und nach außen, sondern die Kraft und Balance aus der eigenen Mitte heraus zu agieren. Das sagt sich leichter als es ist, und wer mal bewusst wahrgenommen hat, außerhalb der eigenen Mitte zu sein, weiß, wie stark die Zentrifugalkraft des sich drehenden Lebensrads ist und wie schwer es ist, zur Mitte zurückzukommen. Es ist für mich also schon reine Vernunft, die Mitte nicht übermäßig zu strapazieren, auch wenn es manchmal sehr verlockend ist, sich den Wogen im Außen hinzugeben.

Führung ermöglichen und Beziehungen stärken

Wer wirklich zuhören will, muss schweigen können. Und zwar nicht nur „nicht reden“, sondern auch die eigenen Gedanken beruhigen, damit das Gehörte und Gespürte Platz im Kopf und Herz findet, um zu wirken. Denn nur dann ist tieferes Verstehen möglich und nur dann können die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Nur dann gelingt Führung.

Einmal bei sich zu bleiben, es mit sich allein auszuhalten, kann heilsam sein und stärkt nicht nur die eigene Mitte, sondern auch die Beziehungen und Verbindungen zu anderen. Wer in sich selbst ruht und sich selbst auch mal zurücknehmen kann, kann anderen Raum geben. In diesem Raum kann Neues entstehen.

"Zen ist die Antwort"

Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne und viel arbeite. (Was zum einen daran liegt, dass ich meine Arbeit liebe und zum anderen, weil mir die Arbeit auch viel Energie gibt.)

Ich werde oft gefragt „Wie schaffst du das ganze Pensum?“, „Woher nimmst Du diese Energie?“, „Woher hast Du diese Klarheit?“, „Wie schaffst Du es, so zuversichtlich zu sein und Deinen Humor nicht zu verlieren?“, „Wie kannst du da so gelassen bleiben?“ oder „Wie konntest Du das ahnen?“

Oft ist die Zen-Übung die Antwort. Zen stärkt die Intuition, schärft die Beobachtungsgabe und dadurch kann ich Informationen sinnvoller zusammenfügen. Vor allem aber ist es Training für das Gespür. Daishin-Zen steht für „Herzgeist“, die Verbindung zwischen Kopf und Herz, wobei auch der Körper eine wichtige Rolle spielt. Daishin-Zen-Bewegungen sind nicht vorsichtig oder zaghaft, sondern kraftvoll, fokussiert und zügig, ohne hektisch zu sein. Oft muss ich mich bemühen mitzuhalten (z. B. beim Kinhin, der Gehmeditation, zackig im Takt und Gleichschritt auf unebenen Waldwegen den Berg hinauf. Ich muss mich so konzentrieren, da haben andere Gedanken kaum noch Platz, oder bei der Küchenarbeit). Ich bewundere die Anmut und Schnelligkeit, mit der die Mönche und Nonnen ihre Arbeit verrichten oder einfach nur über das Gelände gehen.

Das lange Sitzen in der Meditation – bei Sesshins kann das 10 Stunden und mehr pro Tag sein – ist irgendwann mehr als anstrengend. Meine Wirbelsäule ist das definitiv nicht gewöhnt. Doch es erinnert mich daran, wie wichtig eine aufrechte Haltung ist. Und ja – auch im wahren Leben kann Aufrichtigkeit zuweilen mühsam sein. Doch es lohnt sich, sich sich vom Widerstand und der Verlockung nicht verleiten zu lassen, denn gute Energie kann nur fliessen, wenn Aufrichtigkeit die zentrale Ausrichtung der eigenen Haltung ist.

Beobachtet man die Arbeit hier, bekommt man ein Gefühl dafür, wie es aussieht, wenn „es läuft“. Präzise Bewegungen, Hand in Hand, kreativ, harmonisch und mit Freude Ergebnisse schaffen – ohne viel Tamtam, ohne Endlosmeetings, ohne labern, ohne Verschwendung, ohne Lärm.

Auch Klostergäste dürfen mitarbeiten, zumindest bei den Routinearbeiten. Naja, eigentlich ist die Mitarbeit, Samu genannt, nicht optional, da es Teil der Zen-Übung ist. So manche*r wünscht sich da manchmal, bei der Reinigungskraft daheim besser zugeschaut zu haben. Aber keine Sorge, jede Arbeit wird geduldig erklärt, bis jeder Handgriff sitzt, auch dem- oder derjenigen, die schon lange keine Hausarbeit selbst erledigt hat. Jede*r kommt auf den Boden der Tatsachen. Es ist faszinierend, wie befriedigend es sein kann, zu spülen oder gar die klösterlichen Toiletten zu reinigen.

Es ist die Einladung, normalerweise lästige Arbeiten wie spülen, staubsaugen, Blumen zurechtschneiden in Stille und mit Achtsamkeit, aber doch in einer bestimmten Zeit und Qualität zu verrichten. Im Team und doch bei sich zu sein. Unfassbar wie gut Zusammenarbeit sich organisiert mit völlig Fremden mit einem Minimum an Gesten oder gesprochenen Worten. Die Harmonie in den Abläufen gleicht einer Choreografie.

Wie schnell, mühelos und nahezu fehlerfrei die Arbeit von der Hand geht, wenn man ganz präsent ist. Es geht also auch um Leistung, für mich definitiv Höchstleistung. Nur eben ohne Stress. Wie ein Schweizer Uhrwerk, nur etwas kreativer und humorvoller – eben menschlicher.

Die Transformation von Unternehmen braucht diesen Dreiklang, gerade wenn „High Performance“ angestrebt wird. Meist nennen wir es dann Reflexion, Umsetzung (operational excellence), Erfolge feiern. Alternativ auch Vision & Ziele, Produkte & Services und Unternehmenskultur. Viele Führungskräfte wünschen sich Hingabe, Dedication von ihren Mitarbeitenden und finden hier vielleicht den Schlüssel dazu. Für jede Führungskraft, also alle, die Führung und Kraft geben möchten, lohnen sich insbesondere Hinnerks Zen-Leadership Seminare.

Die Stille tut mir gut.

Nicht, um fortzulaufen und zu flüchten vor der lauten Welt voller Makel und Ungerechtigkeiten, sondern um die Verbindung mit der Welt wieder aufzufrischen, meinen Blick und mein Gespür für das Gute zu schärfen. Um meinen Spielraum zu erkennen, wo ich etwas zu einer besseren Welt beitragen kann und wo ich vertrauen darf, dass sich die Ordnung auch ohne mich organisiert, was unglaublich entlastend sein kann. Das Bewusstsein, dass alles mit allem verbunden ist. Mit diesem Bewusstsein, dass ich nicht allein bin, sondern es immer Menschen gibt, die mitanpacken und gestalten wollen. Dem Bewusstsein, dass es da eine Kraft gibt, die Großes bewegen kann und will.

Den goldenen Kern erkennen

Da gibt das Bild von den Buddha-Statuen aus reinem, hell scheinendem Gold. Um es vor der Zerstörung, Verwitterung und Räubern zu schützen, wurde mit den Jahren und Jahrhunderten mehr und mehr Ton darüber geschüttet, sodass das Gold unerkennbar unter einer unförmigen Erdschicht verborgen war. Die buddhistische Psychologie nutzt dieses Bild, um auch die menschlichen Unzulänginglichkeiten bei gleichzeitigem „richtig wie es ist“ zu erklären. Die Lehre konzentriert sich darauf, diesen golden Kern wieder zugänglich und wahrnehmbar zu machen.

Die eigene Klarheit hilft mir, das Goldene in Unternehmen und Menschen zu erkennen, sodass meine Kund*innen den sprichwörtlichen Sand im Getriebe zu Perlen machen können. Neue Unternehmenswelten beim Entstehen zu unterstützen braucht Mut, Achtsamkeit und Kraft. Eine Unternehmenstransformation ist immer auch ein bisschen eine Reise zu sich selbst, da Menschen in einem sich ändernden Kontext auch neue Perspektiven erkennen und neue Fähigkeiten entwickeln. In den Menschen, mit denen ich arbeite, stecken so viele einzigartige und wertvolle Aspekte. Diese Schätze gemeinsam zu heben und nutzbar zu machen, ist für mich das Größte.

Es ist die Zeit, die Freundschaft mit mir selbst zu pflegen, mit mir ins Reine zu kommen, trotz all der Dinge, die mich ärgern oder die mir nicht gelingen. Die innere Einkehr ist eine Zeit nur für mich. Keiner will etwas von mir, ich muss für niemanden erreichbar sein.

Für mich ist es auch ein Heilmittel gegen Einsamkeit. Das Gefühl der Verbundenheit (auch und gerade in Zeiten des Social Distancings), wenn mir das Herz aufgeht und ich die Menschen um mich herum und deren Verbundenheit wirklich wahrnehme, selbst wenn keine physische Nähe möglich ist. Das innere Kribbeln, wenn diese Connection „einrastet“, wie bei einem Magnet, der seinen Platz findet, statt nur lose herumzuwandern. Dieses Gefühl, dass es genau richtig ist, so wie es gerade ist.

Zen ist handfest und bodenständig. Im Hier und Jetzt. In der Präsenz und im wahren Leben. Greifbare Verbundenheit.

Hier geht es nicht um esoterische Verklärtheit in einer anderen besseren Welt, sondern um die Verankerung von Bewusstsein und Kraft im Alltag.

Während viele andere Meditationskonzepte sich auf die Energie von oben und Inspiration konzentrieren, bezieht Zen die Kraft aus der Erdung. Wer mit festen Beinen auf dem Boden steht, fällt nicht so leicht um. Wer tief verwurzelt ist, kann sich auch flexibel dem Wind anpassen, ohne die eigene Position zu verlieren.

Aus der Energie der Erdung und dem Bewusstsein, verwurzelt und getragen zu sein, entsteht der Raum für Inspiration. Inspiration, die nicht nur von idealistischen Träumen lebt, sondern solide im wahren Leben umgesetzt werden kann. Wie viele Pläne scheitern, weil sie den Bezug zur Wirklichkeit verloren haben? Zen ist der (un-)sanfte Weg, wieder Boden unter die Füße zu bekommen und Schritt für Schritt reale und damit nachhaltige Ergebnisse zu schaffen.

Der Klosteralltag besteht aus Versenkung, Arbeit und Freude

Im Daishin-Zen ist man entweder in der Versenkung oder in der Dynamik.

Versenkung kann dabei das Zazen (tiefe Stille in der Sitzmeditation) oder auch die völlig Präsenz in der Arbeit bedeuten; manche kennen das Gefühl als „Flow“. Beides hat es in sich. Es ist wie ein Bootcamp für Körper, Geist und Seele.
Die Körperarbeit, Frühsport sozusagen, noch vor dem Frühstück bringt das Fitnessherz zum Höherschlagen. Meins definitiv, denn es kostet mich das Äußerste, um nicht mittendrin einfach aufzugeben. Muskelkater vorprogrammiert (Ich weiß, meine Fitness könnte sehr viel besser sein). Wenn ich dann sehe, mit welchem entspannten Lächeln die anderen selbst bei den härtesten Übungen bei der Sache sind, nehme ich mir fest vor, wieder mehr Ausdauer- und Kraftübungen zu machen.

Übrigens kann jede*r aus dem eigenen Wohnzimmer mitmachen. Was so mühelos aussieht, ist verdammt anstrengend – zumindest für mich. Oder umgekehrt, auch wenn es anstrengend ist, wirkt es doch mühelos. Wer das im Alltag erleben will, im virtuellen Kloster, kann jeden Tag ab 6 Uhr morgens und an drei Abenden unter der Woche, oft mit Vorträgen oder geführter Meditation, mitmachen (Virtuelles Kloster Daishin Zen).
Gerade zu Beginn der Pandemie im März 2020 tat es gut, diese Gemeinschaft zu haben, ohne Diskussion und Meinungen einfach gemeinsam zu sitzen und den Weg zu Orientierung durch Bewusstsein zu schaffen. So konnte ich auch in Zeiten der Unsicherheit eine Kraftquelle für andere sein.

Happy New Year

Die gute Nachricht ist: Nach einer Woche Zen-Kloster Buchenberg und mit der Verankerung im Alltag durch die Möglichkeit, täglich im virtuellen Kloster meine Übung zu stärken, weiß ich, dass ich so was von bereit sind, meinen Kund*innen auf die Reise in eine neue Unternehmenswelt eine gute Mentorin zu sein – mit Tiefe, Kraft und Humor.

✨Willkommen 2022! 💫

Magische Momente

Ein paar fotografische Eindrücke zum Jahreswechsel und Klostergelände. In einer Woche hat das Wetter alles gegeben: Schnee, Sturm, Regen, Nebel, strahlender Sonnenschein ...

Der Jahreswechsel – unvergesslich!

Jeder Übergang braucht eine Zeremonie, so auch hier. Intensiv, gefühlvoll, kraftspendend – lebendig!

Ressourcenorientiertes Exit-Management

Was bleibt, wenn jemand geht?

Trennungen, aus welchem Grund auch immer, haben einen Einfluss auf die Team Performance, da sich zwangsläufig die Teamdynamiken ändern. Ist diese Trennung nicht gut gemanagt, also geht jemand einfach, wird eine Lücke hinterlassen. Eine Trennung beinhaltet immer auch einen Trauerprozess, in dem die Vergangenheit hinter sich gelassen wird und die neue (Team-)Konstellation sich finden muss.  Gutes Exit Management besteht aus mindestens drei Perspektiven, das Unternehmen (meist in Form von HR), der / die Mitarbeitende, und die zurückbleibende Organisation bzw. das Team. Lasst uns gemeinsam erkunden, wie aus der Trauer das befreiende Gefühl der möglichen Neuausrichtung wird, damit alle Beteiligten bessere Lösungen finden, der Zusammenhalt und die Teamidentität vertieft und die Produktivität wächst.

XING Puls HR München

Wertschätzende Trennungen

Es gibt Situationen, in denen die Option „Alternativen finden“ für alle Beteiligten der sinnvollste Schritt ist.

Trennung bedeutet einen wesentlichen Einschnitt in das Teamgefüge und eine gewaltige Änderung für den Einzelnen. Eine professionelle Begleitung des Prozesses ist daher Pflicht. Hier wird erarbeitet, wie sich das Team zukünftig aufstellen möchte, es ist also die Chance für eine Standortbestimmung und Neuorientierung, aus der notwendige Lernerlebnisse geschaffen werden. Das Team kann hier erkennen, wie es zukünftig zusammenarbeiten will, was es braucht und wie sich jeder Einzelne auf die neue Situation einstellen sollte. Für den Mitarbeitenden wird ein alternativer Karriereweg gestaltet, der noch besser passt.

Wichtig ist, dass jeder aufgefangen und ermutigt wird, den eigenen Weg zu gehen. Damit ist die Zukunft vielversprechend und praktikabel. Die Trennung wird für alle ein gesichtswahrender Prozess, der Erneuerung, Eigenverantwortung und Teamerlebnis fördert.

Gerne bieten wir ein kostenloses und unverbindliches Sparring mit unserer Expertin Irina Hagen an.

Wie kannst Du die Dich ressourcenorientiert on einem Teammitglied trennen, um die ganze Organisation zu stärken und den Paradigmenwechsel im Team boosten?

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Irina Hagen

Muss es denn der Exit sein?

Die Job Crafting Canvas beschreibt eine innovative und wirkungsvolle Methodik in vier Schritten, um „persönliche Geschäftsmodelle“ zu entwickeln und den inneren Antreibern auszurichten. Mitarbeitende lernen, sich an Kundenbedürfnissen zu orientieren. Dies steigert sowohl die Motivation für die eigene Entwicklung als auch das unternehmerische Denken. Statt sich auf kleinteilige Aufgaben und Prozessschritte zu fokussieren, wird gefragt, welchen Mehrwert die Tätigkeit des Einzelnen für das Unternehmen bedeutet. Daraus entstehen neue Karrierewege, die Fähigkeiten, Bedürfnisse und Persönlichkeit des Mitarbeitenden einbeziehen, um sich so optimal an eine sich konstant wandelnde Welt anzupassen oder neue und befriedigendere Alternativen im persönlichen Arbeitsumfeld zu finden.

Die Arbeitswelt von morgen schon jetzt vorbereiten

Die Arbeitswelt von morgen schon jetzt vorbereiten. Aktuelle Herausforderungen gemeinsam meistern. Echte Zusammenarbeit ermöglichen. Teams gestalten, in denen alle ihr Potenzial entfalten können und nachhaltige Ergebnisse geschafft werden. Agilität leben. Verantwortung übernehmen. Lean-Ansätze nutzen und Innovationsmöglichkeiten durch Design Thinking erkennen und realisieren. Unternehmen zu einem Ort machen, in dem Menschlichkeit, Kreativität und Leistung im Einklang mit Wachstum und dem Unternehmenserfolg sind.

Wir wollen die Meta-Ebene und die Welt der Buzzwords verlassen und konkrete Lösungen erarbeiten. In einem kurzen Impuls von einem Experten im jeweiligen Thema geben wir den Rahmen und stellen relevante Perspektiven vor. Der Rest kommt von euch. Wir achten auf eine 100% Beteiligung aller Teilnehmer, so dass verschiedene Perspektiven und Erfahrungsschätze einfliessen.

Dabei geht es darum verschiedene Methoden vorzustellen und auszuprobieren und konkrete Lösungen, die ihr direkt bei euch im Unternehmen umsetzen könnt, zu erarbeiten.
Wir freuen uns, wenn ihr selbst einen Anwendungsfall habt, oder eine Methode ausprobieren wollt. Kurze Nachricht genügt.
Wir arbeiten in kleinen Gruppen und Teams. Daher ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Wir arbeiten an einem Thema auf verschiedenen Workstreams und orientieren uns an den Ansätzen Lean und DesignThinking.

Mitmach-Workshop MenschWert
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