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Vom Tinder Fail zur Traumhochzeit

Candidate Journey
Neue Begriffe wie New Work, Digital Transformation und Agile versetzen Personalabteilungen und Management einerseits in die Lage, Dinge zu verändern, anderseits aber auch in blinden Aktionismus, weil nicht genau gewusst wird, was eigentlich zu verändern ist.
In fast allen Branchen und Jobs herrscht absoluter Kandidatenmangel. Die Kandidaten-Pipeline ist leer und Recruiting Abteilungen stehen unter enormen Druck. Sie sollen retten, was an anderer Stelle versäumt wurde.
Das ist genauso sinnvoll, wie den Arzt für die Krankheit verantwortlich zu machen bzw. Tinder zu beschimpfen, dass man selbst noch nicht den oder die Richtige gefunden hat.
Recruiting Abteilungen sind also die Date Doctors der modernen Organisation. 
Dabei geht es in erster Linie nicht darum, möglichst viele Kandidaten an Land zu schaffen, sondern darum möglichst zuverlässige „matches“ zu bekommen. Und zwar mit möglichst wenig Kandidaten. Alles andere macht weder Spass noch ist es vernünftig.
Analog zur Customer Journey aus dem Marketing hilft die „Candidate Journey“ den Recruiting Abteilungen ihre Kandidaten besser zu verstehen und mit Ihnen zu interagieren. Welchen Weg geht der Kandidat bevor er sich für ein Unternehmen entscheidet? Der Recruitingprozess besteht aus verschiedenen Kontaktpunkten zwischen Arbeitssuchendem und Unternehmen. Die Gesamtheit dieser Kontaktpunkte und die individuellen Erfahrungen, die der Bewerber dabei sammelt werden als Candidate Journey bezeichnet. Und diese Reise fängt lange vor einer potentiellen Bewerbung an.
Die Candidate Journey ist also vor allem dann relevant, wenn man auch passive Kandidaten aktivieren will. Gerade weil es die aktiven Kandidaten nicht gibt, oder sie sich selten als „best match“ herausstellen. Ist ein gut aussehender, erfolgreicher, charmanter Single im richtigen Alter und dann auch noch treu und an einer langfristigen, ernsthaften Beziehung interessiert, wird man ja schon skeptisch, dass dieser überhaupt noch auf dem Markt ist. Es gilt, den überzeugten Single zu domestizieren bzw. Den Kandidaten zu finden, der mit seiner Situation soweit gut klar kommt und sich noch mit dem Gedanken beschäftigt, was das Leben Gutes für sie oder ihn bereit hält. Wenn dann ein gutes Angebot kommt, kann man sich entspannt und gelassen auf einen (Recruiting-)Prozess einlassen.
Außerdem ist es viel leichter den Kandidaten schon vor dem eigentlichen Prozess zu überzeugen, als wenn erst in der Vertragsverhandlung überlegt wird, ob der Job wirklich das richtige ist. Zumal man im Prozess sehr schnell dazu tendiert, sich mit dem, „was der Markt so zu bieten hat“ zu begnügen. Den Weg der potentiellen neuen Kollegen genauer unter die Lupe zu nehmen, vermindert also nicht nur Fehleinstellungen, sondern spart auch Zeit und Kosten.
Wie funktioniert also dieses Dating? Und wie mach ich aus den mehr oder weniger vielversprechenden Dates, das eine Match, das Commitment zumindest einen Teil des Lebens zusammen zu verbringen?
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Tinder Date oder echte Beziehung?

Welche Art von Beziehung will ich führen? Welche Art von Kandidat suche ich? Das Abenteuer, das freie Radikal, bei dem man sich ausprobieren kann, der die Komfortzone sprengt, neue Erfahungen macht lässt? Einer oder eine, die schnell Karrioere machen will, alte Strukturen in Frage stellt und neue Wege gehen will? Oder doch lieber einen soliden Partner, der zuverlässig und berechenbar langfristig unseren Weg unterstützt? Denn je nach dem, was ich suche, ändert sich die Anspache. Man will ja nicht als leicht zu haben oder andersrum spiessig erscheinen.

Matcht mein Profil mit den Vorstellungen des anderen?

Kann ich dem freien Radikal  wirklich auch das Abenteuerland bieten? Hand aufs Herz, ein bisschen Abenteuer wünschen wir uns von Zeit zu Zeit alle, aber sind wir wirklich bereit uns auf die Achterbahn ins Ungewisse einzulassen? Können wir dem Ruhepol, der Stabilität, Erfahrung und Souveränität mitbringt auch die strategische, langfristig ausgerichtete Organisation bieten?
Oder wollen wir den zukünftigen Partner dazu missbrauchen, dass er oder sie, die Hausaufgaben für uns macht, die wir bisher versäumt haben. Wäre das fair und erfolgreich?

Wie und wo treffe ich meinen Traumkandidaten oder meine Traumkandidatin?

Das kann überall passieren. Und wie im wahren Leben meist dann, wenn wir es am wenigsten erwarten, egal ob Samstag morgen im Supermarkt, beim Sport oder den spontanen Kaffeeplausch bei der besten Freundin. Wenn ich ernsthaft auf der Suche bin, sollte ich nicht mehr mit fettigen Haaren und in Schmuddelklamotten durch die Gegend laufen. Übrigens empfehlt der Freundeskreis lieber einen gepflegten, positiven und fairen Menschen. Das gleiche gilt auch für Mitarbeiter. Was berichten Ihre Mitarbeitenden aus Ihrem Joballtag, von ihren Chefs und aus der Kaffeeküche. Je positiver das Büroklima, desto eher empfehlen Mitwirkende den Arbeitgeber, aka Referral Bonus bzw. Mitarbeiterempfehlungsprogramme. Das gilt auch für Unternehmen. Schön, wenn die Karriereseite hübsch ist, aber wenn alles andere ungepflegt und lieblos wirkt, hilft auch das bisschen Make-Up nicht. Lassen Sie ihr Unternehmen von heraus zu jeder Zeit strahlen, auch dort, wo vermeintlich niemand hinschaut. Gehen Sie dorthin, wo die Kandidaten sind. Kleiner Tipp, sie sind wenig auf XING und LinkedIn, oder auf Monster oder Stepstone. Welche Bars oder Restaurants werden besucht, welche Zeitschriften gelesen, wo und wie wird gesportelt, wo bilden sich die Kandidaten weiter?

Wie spreche ich ihn an und wecke Interesse?

4. Frage
Vor allem dann, wenn er eigentlich überzeugter Single ist. Es ist so weit. Wir haben das Objekt der Begierde ausfindig gemacht. Er oder sie steht vor uns, zum greifen nah und doch so fern. Wer weiß, was er will, wird diese Frage leicht beantworten können. Es versteht sich von selbst, dass die Ansprache kreativ und individuell sein sollte, dennoch angemessen und Neugier weckend.

Wie gestalte ich das erste Date und den Weg dahin?

Nun hab ich zumindestmal die Telefonnummer meines Traumkandidatin und die Bereitschaft, sich mit mir ernsthaft zu unterhalten. Wie überzeuge ich ihn oder sie nun, ohne mich zu arg zu verstellen? Weder beim Date noch im Interview ist es schön, wenn man zu spät kommt, ständig auf sein Handy guckt, blöde, langweilige Fragen stellt und „abcheckt“ oder provoziert. Dennoch ist es nach wie vor gängige Praxis bei Vorstellungsgesprächen.

Wie soll der gemeinsame Weg aussehen?

Wie komm ich über die erste Verliebtseinsphase weg und in Verhandlung wie das tägliche Leben auszusehen hat? Die ersten Dates bzw. Vorstellungsgespräche liefen super, nun will ich den Beziehungsstatus ändern. Wie soll die Bezeihung aussehen. Nun kommen die harten Fakten. Wie und ob man zusammen wohnen will, wer macht was im Haushalt, Wie sieht die Freizeitplanung aus? Was in der Verliebtseinsphase alles noch kein Problem wird, fängt dann doch irgendwann an zu nerven und sollte diskutiert werden. Im Recruiting-Prozess ist das die Phase der tatsächlichen Verhandlung der Rahmendaten wie Gehalt, Arbeits- bzw. Reisezeiten, Entwicklungsperspektiven, Leistunsgerwartungen,  Führungskultur etc.

Wie bekomme ich die Unterschrift?

How do I get the ring??
Die Daten sind ausgehandelt, jeder kennt den anderen, man kann sich vorstellen, dass das grundsätzlich ganz gut laufen könnte. Wenn aber die Fragen 1-6 nicht richtig durchdacht sind, fängt man dann an, doch zu überlegen, dass das Single-Sein doch ganz schön ist, dass andere Mütter auch schöne Töchter, bzw andere Unternehmen auch gute Jobs haben. Dass man doch nicht bereit ist, das (Arbeits-)Leben mit der anderen Seite zu verbringen. Bisher war alles ganz nett, aber eine Unterschrift bedeutet ernsthaftes Commitment. Und wenn man bisher alles richtig gemacht hat, dann wird der Antrag bzw. das Vertragsangebot auch klar und freudig begrüßt. Wenn beide Seiten nur noch auf „den richtigen Moment“ gewartet hat, kann man den Champagner öffnen und später seinen Kindern von diesem Erlebnis erzählen.
Bingo! And they lived happily ever after.
Fazit
Eigentlich wissen wir, wie es geht. Recruiting ist ein Full-Time-Job. Und eine Teamaufgabe. Immer und für jeden im Unternehmen.
Es gibt sie, die Traumkandidatinnen und Traumkandidaten, die auf den einen Job in dem einen Team hoffen, in dem sie ihr Potenzial entfalten können.
Daher gilt: Auf den Markt, Roter Teppich, Türe auf und von Innen strahlen. Und Sie werden überrascht sein, was passiert… 🙂
Von wegen Sommerloch:
Sommer, Sonne, Leben pur sind die besten Voraussetzungen neue Perspektiven zu erkunden. Der Traumkandidat oder die Traumkandidatin wartet nur darauf, gefunden zu werden.
Also, raus aus der Büro-Vernunft und den grauen Powerpoint Folien und rein in die Pumps und das Sommerkleid oder die Sneaker und die Shorts und raus auf die Jagd. Flirt-Mode on. Am besten jetzt gleich.

Unser Angebot

Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Traumkandidaten und Traumkandidatinnen zu finden. Zusammen gehen wir mit Ihnen die Candidate Journey durch und erarbeiten die passenden Maßnahmen.

Wir helfen Ihnen bei einzelnen Schritten in Form von adhoc-Beratung oder einem Workshop bei schwierig zu besetzenden Positionen.

Ihr Team wird durch uns gecoacht, um selbst befähigt zu werden erstkalssige Recruitingleistungen zu erzielen.

Als Interim Manager können wir auch selbst in ihrem internen Team diese Funktion übernehmen.

Mehr erfahren Sie euch auf in unserem Leistungsportfolio hier.

Sprechen Sie mit uns. Manchmal gibt schon ein kurzes Telefonat hilfreiche Impulse und zusammen können wir entdecken, wie Sie schnell und effektiv zu einem tollen Team kommen.

 

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